Der Hofer Kapitän Nico Schmidt (re.) wird den Bayern im Spiel gegen den Spitzenreiter fehlen. Eine Adoktorenverletzung macht dem Spieler zu schaffen.
Maik Schneider / anpfiff.info
SpVgg Bayern Hof
Feierverbot auf der Grünen Au
In festlicher Stimmung war die SpVgg Bayern Hof zuletzt selten. Auf das blamable 1:8 am letzten Samstag zuhause gegen Gebenbach folgte eine unnötige 0:2-Niederlage am 1. Mai in Regensburg – inklusive erneutem Chancenwucher und Trainerwut bei Mikhail Sajaia. Und auf eine Party könnte der Fußball-Bayernligist auch an diesem Samstag wohl gerne verzichten. Denn unter Umständen tütet die SpVgg Hankofen-Hailing (Platz eins, 67 Punkte) ausgerechnet auf der Grünen Au, wo sie ab 15 Uhr zu Gast ist, den Titel ein. „Das wollen wir natürlich überhaupt nicht, dass einer bei uns Meister wird“, macht Hofs georgischer Coach vorab deutlich. Grundvoraussetzung für das Meisterstück ist ein Punktverlust von Verfolger SC Eltersdorf (2., 61), der bereits am Freitagabend in Ammerthal antritt. Bei einem solchen wäre der Spitzenreiter bei einem Sieg in der Saalestadt weder von den Mittelfranken noch vom dem – im direkten Vergleich unterlegenem – VfB Eichstätt (3., 61) an den restlichen Spieltagen vom Platz an der Sonne zu verdängen. Statt niederbayerischer Partyekstase würden die Bayern ohnehin viel lieber die eigenen Mundwinkel nach oben gehen sehen. Denn eine eigentliche formidable Runde der vor Saisonstart als Abstiegskandidaten gehandelten Hofer hatte in den vergangenen Tagen zwei bittere Dellen erhalten. Zunächst ging die Sajaia-Elf gegen Gebenbach unter, dann gab sie in Regensburg einen möglichen Punktgewinn leichtfertig aus der Hand. Neben teils schwachem Defensivverhalten war jeweils die Inkonsequenz vor dem gegnerischen Tor schuld an den Niederlagen. Wutentbrannt zeigte sich Sajaia im Anschluss an die Pleite in Regensburg im Gespräch mit unserer Redaktion, sprach unter anderem nach einer Reihe von vergebenen Kopfballgelegenheiten davon, dass „das eine F-Jugend schon besser macht“ oder dass grundsätzlich „die Qualität fehlt“. Mit
etwas Abstand rudert der 47-Jährige zumindest teilweise zurück. „Wir
verteidigen hoch, das ist ohnehin schon sehr intensiv, und bei so vielen
Spielen hintereinander ist die Konzentration im Abschluss vielleicht
etwas raus“, sagt der Bayern-Trainer im Hinblick auf den eng getakteten
Kalender für seine Mannschaft. Immerhin ist der Schlagabtausch mit
Hankofen-Hailing bereits die fünfte Partie binnen 15 Tagen.
Grundsätzlich – und dazu steht Sajaia aber weiterhin – bräuchte es mehr
Effektivität im Torabschluss. Nach seiner persönlichen Statistik haben
seine Spieler in den zurückliegenden vier Spielen insgesamt 16
hochkarätige Chancen gehabt, von denen nur vier genutzt wurden (drei
beim 3:2-Auswärtserfolg in Eichstätt, eine beim 1:8 gegen Gebenbach).
„Dass wir zu viele Möglichkeiten vergeben, habe ich aber nicht erst
jetzt festgestellt, sondern schon über die ganze Saison. Wir müssen am
Samstag, wenn wir die Chancen bekommen, den Ball einfach irgendwie über
die Linie drücken“, so der Übungsleiter.
Trotz
der zuletzt mageren Punktausbeute glaubt er daran, dass der Ausgang
gegen Hankofen-Hailing, das über eine „brutale und wuchtige Offensive“
verfügt, völlig offen ist. Für ein gutes Omen hält er derweil die
jüngere Vergangenheit. Denn sowohl in der vergangenen Saison beim 3:1
gegen den unangefochtenen Spitzenreiter und späteren
Regionalliga-Aufsteiger FC Eintracht Bamberg (insgesamt nur zwei
Niederlagen in 34 Spielen) als auch in dieser Saison zweimal (1:0- und
3:2-Sieg) gegen den VfB Eichstätt (einmal Tabellenführer, einmal
punktgleicher Zweiter) stellte sein Team unter Beweis, dass es dem
Liga-Primus nicht nur Paroli bieten, sondern ihn auch bezwingen kann.
Aufgebot letztes Spiel SpVgg Bayern Hof (TSV Neudrossenfeld, 18.05.2024):
Kycek,
Popowicz,
Frey (86.
Degelman),
Scherbaum,
Hamann (46.
Ajala-Alexis),
Schubert (73.
Wich N.),
Schmidt N.,
Weiß,
Pöhlmann (46.
Seifert),
Stadelmann N.,
Durkan (61.
Ekui) /
Guyon
Expertentipp von Maik Schneider
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