Die Kickers legten bislang einen starken Jahresstart hin.
FC Würzburger Kickers
Kickers vor Pflichtaufgabe gegen Bamberg
Der
Frühling beginnt und das Fußball-Pflänzchen FC Würzburger Kickers
beginnt zu blühen. Die Mannschaft um Cheftrainer Marco Wildersinn
hat einen guten Start ins Jahr hingelegt. Ganz anders als im Vorjahr,
als ein turbulenter Start schon Ende März so etwas wie die
Vorentscheidung im Meisterschaftskampf mit dem späteren Meister und
Aufsteiger SpVgg Unterhachign bedeutete. Der Fehlstart mit damals
zwei Unentschieden und zwei Niederlagen – darunter die empfindliche
0:3-Niederlage bei Unterhaching – wurde erst durch den
3:1-Derbyheimsieg gegen den FC 05 Schweinfurt unterbrochen. Ein
derartiges Auf und Ab ist aktuell nicht zu beobachten am „Dalle“.
Die Würzburger Kickers sind neben Bundesliga-Spitzenreiter Bayer 04
Leverkusen weiterhin in den ersten vier Spielklassen Deutschlands das
einzig noch ungeschlagene Team. Nicht nur, dass in der Regionalliga
Bayern weiterhin die Pole Position zu Buche steht, letztes Wochenende
gelang den Kickers auch noch – erstmals seit fünf Jahren wieder –
der Einzug ins Finale des bayerischen Verbandspokals, durch einen
1:0-Sieg beim Bayernligisten FC Pipinsried. „Viel besser geht es ja
gar nicht“, kommentiert Kickers-Cheftrainer Marco Wildersinn den
diesjährigen Jahresauftakt, auch wenn mit dem 1:1-Heimuntenschieden
gegen Schlusslicht TSV Buchbach im letzten Ligaspiel vor zwei Wochen
ein kleiner Makel am Spitzenreiter haftet.
Kickers kompensieren Ausfälle gut
Dabei
gibt es von den Grundvoraussetzungen durchaus Parallelen zum letzten
Jahr. Auch aktuell muss Wildersinn an Spieltagen durchaus findig
werden, angesichts der etwas angespannten Personallage. Vizekapitän
und Abwehrchef Daniel Hägele fällt schon seit dem Ende der
Winterpause komplett aus, Winter-Nachverpflichtung Lukas Gottwalt hat
sich nach zwei Einsätzen schwerer verletzt und fällt noch
wochenlang aus. Hinzu kommen immer wieder kleinere Wehwechen und
Erkrankungen verschiedener Akteure im Kader. Spielmacher Ivan Franjic
und Mittelfeld-Dauerbrenner Dominik Meisel fielen zuletzt aus. „Wir
sind insgesamt gereift und ein Stück stabiler“, erklärt
Wildersinn. „Und einfach breiter aufgestellt.“ Das macht sich
bezahlt. In Pipinsried etwa, als mit Yannick Scholz plötzlich nur
noch ein Innenverteidiger zur Verfügung stand, gab der etatmäßige
Mittelfeldspieler Tim Kraus plötzlich einen hervorragenden
Verteidiger ab. „Es ist schon stark, was wir gerade als Team
kompensieren“, findet Wildersinn. Vor allem in der Defensive sieht
er seine Elf „extrem stabil“. Im Offensivspiel sieht er dagegen
noch leichte Parallelen zum Vorjahr. Es fällt dem Team noch nicht so
einfach wie anvisiert, sich vor dem gegnerischen Tor Chancen
herauszuspielen. Das liegt auch daran, dass dem ein oder anderen
Offensivmann, wie Flügelstürmer Benyas Junge-Abiol, den der Trainer
in dem Zusammenhang nennt, zuletzt ein Erfolgserlebnis fehlte, aber
eben auch daran, dass eben ein Ivan Franjic (Oberschenkelprobleme),
oder auch der zuletzt kranke Pascal Moll, nicht im Vollbesitz ihrer
Kräfte waren. „Es sind einzelne Dinge, wenn sich da was löst,
wird es uns wieder viel einfacher fallen, Chancen herauszuspielen“,
ist sich Wildersinn sicher. „Trotzdem hatten wir auch jetzt immer
genug Chancen, um Spiele zu gewinnen.“
Bamberg verbarrikadierte sich zuletzt mit Sechserabwehrkette tief in der eigenen Hälfte
Am
Samstag erwartet die Kickers vor heimischer Kulisse in der Akon-Arena
eine Pflichtaufgabe gegen Kellerkind Eintracht Bamberg. Das Hinspiel
gewannen die „Rothosen“ klar und deutlich mit 5:1. Die Gäste aus
Oberfranken, die mit der zweitschwächsten Abwehr der Liga derzeit
auf einem Abstiegs-Relegationsrang stehen, haben in dieser Woche mit
ihrem Cheftrainer Jan Gernlein vorzeitig um weitere zwei Jahre
verlängert. „Die stehen grundsätzlich mit zehn Mann weit in der
eigenen Hälfte“, teilt Wildersinn seine Videoanalyse zum Gegner
Bamberg. „Sie spielen ungewöhnlich mit einer Sechser-Kette.“
Bamberg wartet in diesem Jahr noch – bei drei Punkten aus fünf
Spielen – auf den ersten Sieg. „Sie spielen extrem auf Ergebnis
orientiert, extrem tief und auf Sicherheit bedacht“, so Wildersinns
Einschätzung, die ein einseitiges Spiel vermuten lässt. Nach der
Pflichtaufgabe wartet am Dienstag dann bereits das Topspiel beim TSV
Aubstadt auf den FWK. „Jetzt gilt erstmal voller Fokus auf
Bamberg“, erklärt Wildersinn. „Klar ist aber auch, in der
Englischen Woche werden wir die Belastung etwas verteilen müssen.“
Aufgebot letztes Spiel Würzburger Kickers (1. FC Nürnberg 2, 27.04.2024):
Hipper,
Kurzweg,
Hägele (70.
Scholz),
Franjic,
Zaiser,
Meisel (78.
Wessig),
Kraus,
Montcheu (75.
Hemmerich),
Sané,
Caciel (78.
Sausen),
Moll (70.
Junge-Abiol) /
Friedsam,
Haas
Expertentipp von Steffen Krapf
4:0
Philipp Hack erzielte zuletzt beim 1:1-Unentschieden daheim gegen Türkgücü München das Bamberger Tor, sein sechster Saisontreffer.
Markus Schütz, anpfiff
FC Eintracht Bamberg 2010
Mammutaufgabe für den FCE beim Ersten
Am Samstag, 30. März, wartet eine Mammutaufgabe auf die Domreiter: Gegen die Würzburger Kickers kommt es um 14 Uhr in der unterfränkischen AKON-Arena zum Duell mit dem Tabellenersten der Regionalliga Bayern.
Der FC Eintracht aus Bamberg zeigte an den vergangenen beiden Spieltagen solide Leistungen und sicherte sich jeweils einen Punkt in Burghausen (2:2) und zuhause gegen Türkgücü München (1:1).
In der Tabelle ergibt sich dadurch allerdings kein neues Bild: Mit nun 22 Zählern auf der Habenseite stehen die Domreiter weiterhin auf dem 16. Tabellenplatz mit vier Punkten Abstand auf den SV Schalding-Heining, der am vergangenen Wochenende mit 2:1 in Ansbach gewann – damit sind Schalding-Heining und die SpVgg Ansbach nun punktgleich.
Im Hinblick auf die Partie beim Tabellenführer legt FCE-Coach Jan Gernlein den Fokus vor allem auf die Defensivarbeit: „Wir wollen am Samstag gut verteidigen und Spielzeit verteilen, um Kräfte für die kommenden Wochen freizusetzen.“
Die Würzburger Kickers lassen bislang keinen Zweifel daran aufkommen, dass sie ihrer Favoritenrolle in dieser Saison gerecht werden. Aktuell liegt der Ligaprimus mit drei Zählern Vorsprung auf die DJK Vilzing (zwei Spiele mehr) auf dem ersten Tabellenplatz.
„Wir erwarten einen selbstbewussten, spielstarken und dominanten Gegner. Würzburg ist in dieser Liga eine Ausnahmemannschaft, weil sie eine beachtliche Breite an Qualität besitzen“, analysiert Gernlein den kommenden Gegner, der tatsächlich noch keine einzige Partie verlor und dabei insgesamt erst 15 Gegentore kassierte.
Personell sieht es bei den Bambergern weiterhin alles andere als optimal aus. Auch in Würzburg muss der FCE-Trainer sicher auf Kapitän Christopher Kettler sowie auf Andreas Mahr und Björn Schönwiesner verzichten. (fce)
Aufgebot letztes Spiel FC Eintr. Bamberg (DJK Vilzing, 27.04.2024):
Expertentipp von Markus Schütz
2:0