Aus den Zeiten in der Jugendarbeit des FSV Erlangen-Bruck kennen sich die Trainer des Baiersdorfer SV, Michael Strubel, und des TV 48 Erlangen, Markus Bauer. Im Landesligaderby ihrer neuen Klubs stehen sie sich erstmals gegenüber. Mit fünf Punkten mehr auf dem Konto würde Markus Bauer dem BSV die Favoritenrolle zuschieben, vor allem, weil deren Spieler auch zumeist die Erfahrung aus der vergangenen Landesligasaison mitbringen. Die TVler haben diese Erfahrung als Aufsteiger nicht, konnten sich in der umkämpften Liga jedoch zuletzt von den Abstiegsrängen lösen. Michael Strubel wollte die Favoritenstellung nicht zu hoch hängen, hatte aber selbstredend das Ziel, das Heimspiel gegen den Liganeuling zu gewinnen.
Der starke Verteidiger Thye Vleugel (li.) klärt vor dem Baiersdorfer Lazar Bajic. Die Gäste aus Erlangen hatten defensiv alle Hände voll zu tun.
Uwe Kellner
Die jungen Talente boten sauberen Fußball, aber kein Feuerwerk. Gemäß der Voraussetzungen spielten die Gäste aus einer gesicherten Defensive und ließen sich nicht rauslocken, so dass im Zweifelsfall auch bei eigenem Ballverlust eine Absicherung in der Defensive vorhanden war. Die Baiersdorfer waren agiler und hatten die eine oder andere Offensivaktion. Nach einer Flanke von Fabian Bergmann hätte Tom Hartlehnert den Ball über die Linie bugsieren können, traf das Spielgerät aber nicht richtig. Die beste weitere Chance hatte ebenfalls der „Elfer“ der Baiersdorfer. Dieses Mal kam ein langer Ball bei ihm an, doch im Zweikampf mit einem Abwehrspieler blieb Tom Hartlehnert in letzter Konsequenz am Torhüter hängen. Die Erlanger konnten sich hin und wieder lösen. Sie mussten sich spielerisch durch die BSV-Abwehr kombinieren, denn aufgrund der Körpergröße der BSVler wären hohe Bälle sehr sinnfrei gewesen. Auch offensiv hatten die Hausherren Größenvorteile, welche ihnen im ersten Durchgang jedoch nichts nutzen sollten. Der TV 48 hielt gut dagegen und stoppte beispielsweise den dribbelstarken Fabian Bergmann mehrmals im letzten Moment.
Mit ihm hatten die Erlanger allerhand zu tun. Der starke Baiersdorfer Fabian Bergmann (re.) musste von mehreren Gegenspielern geblockt werden.
Uwe Kellner
Durch ein gezieltes Pressing hat es der TV 48 in der zweiten Hälfte geschafft, die Platzhoheit des BSV zu einem großen Teil zu egalisieren. Von nun an spielten nicht mehr nur die Hausherren. Der BSV hatte über Fabian Bergmann weiterhin Möglichkeiten, wenn der Ball schnell nach vorne gespielt wurde, aber dort stand der Angreifer meist allein auf weiter Flur, oder ihm fehlte der Blick für den besser postierten Nebenmann, so dass diese Angriffe zumeist verpufften. Auch als es der BSV dann doch einmal schaffte, die Gäste ungeordnet zu erwischen, verzog der Stürmer knapp über die Kiste. In der Drangphase der Erlanger spielte sich deren Spielmacher Yannick Beuschel in den Vordergrund. Über ihn gingen beinahe alle Angriffe. Als er über die linke Seite in den Sechzehner dribbelte, rettete BSV-Torwart Steffen Schäfer per Fußabwehr im kurzen Eck in größter Not. Der auffälligste jedoch glückloseste Spieler auf dem Feld blieb Fabian Bergmann. Er zirkelte einen Freistoß wunderschön aufs Tor der 48er, dort knallte das Leder allerdings nur an die Latte. Die Schlussphase gehörte wieder den Baiersdorfern und der erzeugte Druck führte dazu, dass der Ball tatsächlich im Tor des Gegners landete. Marko Paurevic wurde im Sechzehenr freigespielt und versenkte das Spielgerät flach im Netz. Allerdings hielt die SR-Assistentin die Fahne nach oben und zeigte eine Abseitsstellung des Torschützen an. So blieb es beim 0:0 und mit ein wenig Glück hätte der eingewechselte Tom Risak die Partie per Volleyabnahme in der Schlussminute sogar noch auf den Kopf stellen können. Sein Abschluss strich jedoch am Tor vorbei. Am Ende stand ein torloses Unentschieden, mit dem die Gäste besser leben konnten.
Ian Heller geht in den Zweikampf gegen den Erlanger Yannick Beuschel. Der Spielmacher des TV war für eine zwischenzeitlich gute Phase der Gäste verantwortlich. Den Großteil der Partie bestimmte jedoch der Baiersdorfer SV.
Uwe Kellner
Spielbericht eingestellt am 14.10.2018 21:45 Uhr