"Das wird heute sicher kein Spitzenspiel", meinte Gästcoach Kim Daschner vor der Partie der beiden führenden Mannschaften. Denn unter den acht Ausfällen seines Teams befanden sich auch der Top-Torschütze Konstantin träger, der noch Antibiotikum nehmen muss, oder Kapitän Nico Schzmidt, der mitten in den Prüfungsvorbereitungen steckt. Insofern wäre man mit einem Remis ganz zufrieden gewesen, lies der Jugendtrainer vor dem Anpfiff wissen. Doch auch Fulvio Bifano waren etwas die Hände gebunden. Mit Loris Vogel, Dennis Fiebiger und Fabian Krantz waren gleich drei Akteure am Vortag bei den Herren im Bayernligaeinsatz aktiv und wurden nun ganz oder teilweise geschont. Dennoch konnte man die Sache relativ entspannt angehen, denn bei sieben Zählern Vorsprung an der Tabellenspitze hätte man auch mit einem Unentschieden ganz gut leben können.
Wenig später schnupperte Kaan Özdemir (re.) an seinem zweiten Treffer.
Hans Wunder
Die Gästen schienen ihre zahlreichen Ausfälle nicht sonderlich zu beeindrucken. Denn in den ersten Minuten, als die Platzherren noch in der Findungsphase waren, bediente Jakob Söder gleich einmal Patrick Dummert, der aus Mittelposition das Spielgerät trocken und lautstark an die Latte hämmerte. Wenige Minuten später gleich der nächste SK-Hochkaräter. Auch Timo Lohr kam relativ unbedrängt zum Abschluss, wählte die rustikale Variante und jagte das Leder in den Hofer Mittagshimmel. Danach sprang der Funken vom lauf gestikulierenden Bayern-Coach Fulvio Bifano und seinem "Wach sein" auf seine Schützlinge über. Freilich machten es ihnen die Gäste beim Führungstreffer dann doch zu leicht. Denn die Flanke von Dennis Fiebiger war lange unterwegs und auch ohne Bodenhaftung hätte Keeper Lucas Lutz beim Luftkampf mit Kaan Özdemir etwas präsenter sein müssen. So wuchtete der Hofer Stürmer die Kugel mit der Stirn ins Netz und die Reklamationen des Torwarts blieben danach ungehört. Wenig später hätte der Torschütze fast erneut zugeschlagen, als er sich im Strafraum durchgesetzt hatte - doch Timo Lohr spitzelte ihm die Kugel im letzten Momant vom Fuß. Das war aber eine der letzten Möglichkeiten im ersten Abschnitt. Beide Mannschaften neutralisierten sich nun weitgehend. Spätestens am Strafraum wurden die Angriffsversuche vereitelt. Nur als sich Jakob Söder durchgesetzt hatte, stöhnten die Laufer Anhänger auf - sein Flachschuss ging nur knapp am linken Pfosten vorbei.
Dennis Fiebiger (am Ball) machte mit seinem Treffer nach der Pause alles klar.
Hans Wunder
Nach dem Seitenwechsel wurden die Gäste gleich kalt erwischt. Nach Ballverlust an der Mittellinie war die SK-Abwehr ungeordnet und Fabian Krantz schloss seinen Flügellauf mit einem präzisen Flachpass ab - Dennis Fiebinger musste am zweiten Pfosten nur noch den Fuß hinhalten. Die Gäste hatten diesen Schock noch nicht verdaut, da wackelte das Netz schon wieder. Erneut ging es über die linke Seite, doch die präzise Flanke von Kaan Özdemir verarbeitete nun Cedric Drewanz per Kopf zum 3:0. "Eigentlich wollten wir auch nach der Pause nicht aufmachen, auch wenn es wohl so ausgesehen hat", räumte Gästecoach Kim Daschner nach der Partie ein. Damit war die Partie gelaufen, selbst wenn sich Fulvio Bifano noch ärgerte, dass es einige seiner Schützlinge jetzt mit der Spielart "Hacke und Spitze", probierten. Mitunter wurde auch das Einzelspiel übertrieben, was die Lautstärke des Trainers weiter hochschraubte. Allerdings war Hof nun gegen resignierende Mittelfranken einen weiteren Treffer deutlich näher als die Daschner-Elf dem Anschlusstor. Beim Flachschuss von Kaan Özdemir etwa fehlte nicht viel. Dagegen hatte Marcel Kaiser auf der anderen Seite bei seinem Freistoß zwar eine günstige Position - doch das Leder flog gut zwei Meter über den Kasten.
Die Vorfreude der Hofer Jungs bricht sich im Rudeltanz die Bahn.
Hans Wunder
In Hof kann man bereits den Sekt für die Meisterschaft kalt stellen. Sollte es nicht bereits am kommenden Sonntag in Ansbach klappen, hat man immer noch drei Matchbälle. Allerdings drücken die Laufer dem Spitzenreiter bei seinem Auftritt in der mittelfränkischen Bezirkshauptstadt kräftig die Daumen - schließlich dürfen in diesem Jahr zwei Mannschaften in die Bayernliga aufsteigen und derzeit streiten sich die punktgleichen Ansbacher und SK-Kicker um den zweiten Platz für die Bayernliga.
Spielbericht eingestellt am 15.04.2018 21:22 Uhr