Artikel vom 25.06.2022 06:00 Uhr
Der SV Priesendorf
erlebt nach 14 Jahren wieder einen echten sportlichen Höhepunkt seiner
Vereinsgeschichte. Die Rückkehr in die Kreisklasse ist nach zwischenzeitlichem
Abtauchen in die B-Klasse perfekt. Spielertrainer Michael Kans nutzte mit
seiner Elf die Patzer der Gegner zum richtigen Zeitpunkt der Saison aus und
steht dadurch am Ende verdient an der Spitze.
Ausgangssituation wurde
immer besser
Wenn man Meister werden
möchte, müssen viele Faktoren zusammenkommen. Allem voran stehen natürlich die
eigenen Aufgaben, die in erster Linie erfolgreich bestritten werden müssen.
Dann aber gilt es auch, einen Blick auf die Konkurrenz zu werfen. Denn die war
es in diesem Fall letztlich, die dem soliden SV Priesendorf den Aufstieg und
die Meisterschaft auf dem Silbertablett servierte.
Lange Zeit war der FC
Bischberg das Maß aller Dinge in der A-Klasse 3, doch in den letzten
Spielwochen ging der Mannschaft von Marco Gülta ein wenig die Luft aus. Gegenseitig
nahm sich die Konkurrenz um den FC Wacker Trailsdorf und den SV Reundorf teilweise
die Punkte ab – und Priesendorf marschierte gnadenlos durch. 66 Punkte konnte
am Ende niemand überbieten.
Jubel erschallte bereits beim 1:1-Unentschieden gegen den 1. FC Bischberg wenige Wochen vor dem Aufstieg.
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Die Aufstiegsanruf kam
aufs Handy
Am letzten Heimspieltag
war alles für einen grandiosen Saisonabschluss vorbereitet. Viele Zuschauer
wurden erwartet, dem entsprechend viel wurde im Vorfeld eingekauft. Spannung
und Vorfreude lagen in der Luft, denn der SVP hatte den Aufstieg an diesem
Wochenende mittlerweile in der eigenen Hand. Doch dann kam es ein wenig anders,
als alle erwartet hatten. Denn aufgrund personeller Schwierigkeiten musste die
SG Herrnsdorf-Schlüsselau 2/Sambach 2/Steppach 2 die Begegnung wenige Stunden
vor dem Anstoß kampflos an den Tabellenführer abgeben. Plötzlich war man also Meister,
ohne überhaupt spielen zu müssen.
„Als damals der Anruf
kam, dass das finale Heimspiel vom Gegner abgesagt wurde, war es im ersten
Moment ärgerlich und man wusste nicht genau, mit der Situation umzugehen“,
erinnert sich Meistertrainer Michael Kans zurück. „Ich war auf das Spiel
bereits voll konzentriert und voller Vorfreude. Wir haben uns dann trotzdem ganz
normal zum Treffpunkt am Sportheim versammelt“, erzählt er weiter. Es habe vor
Ort ein wenig gedauert, bis man das Erreichte so richtig realisiert hatte,
lässt er wissen. „Doch dann ging die Post ab!“
Für Michael Kans war es der erste Aufstieg in seiner Trainerkarriere.
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Partystimmung mit Autokorso
und Marschmusik
Wie genau die Post
abging, wird klar, als Michael Kans über die insgesamt vier Partywochen
spricht. Angefangen von der zweitätigen Feier am Sportheim noch am eigentlichen
Spieltagswochenende bis hin zu einem Autokorso nach dem letzten Auswärtsspiel
in Erlach mit stimmungsvoller Umrahmung durch den Musikverein Priesendorf, war
allerhand geboten. Der Ort befand sich im Ausnahmezustand – und jeder wollte
dabei sein.
„Die komplette Ortsdurchfahrt
war gesperrt. Wir wurden von der Kapelle als Meister dort hineingespielt. Das
war echt überragend!“, schwärmt der 37-Jährige von diesen ganz besonderen Tagen.
Die Mannschaft traf sich in den Folgewochen immer wieder mal im Sportheim oder
im Biergarten, um auf den Triumph weiteranzustoßen und weiterzufeiern. Die
Stimmung war ausgelassen. Vergleichsweise schlicht fällt dabei im Übrigen das
weiße Meistershirt aus, welches aber erst durch die speziellen Meister-Anglerhüte
komplettiert wird.
Bei der Meisterfeier der Spieler am Sportheim malte ein Feuerwerk die Priesendorfer Vereinsfarben in den Himmel.
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Nach dem Aufstieg ist
vor der neuen Herausforderung
Mittlerweile ist der
Ausnahmezustand in Priesendorf wieder vorüber. Vier Wochen feiern am Stück
zehrte irgendwann auch an den Kräften – und die braucht der neue Kreisklassist ja
bald auch schon wieder. Am 19. Juni begann bereits die Vorbereitung auf die
Saison 2022/2023. Die Vorfreude darüber ist groß, wenngleich auch allen klar
ist, dass dort ein raueres Klima herrschen wird: „Wir wissen, dass es eine ganz
andere Herausforderung ist und wir uns dementsprechend vorbereiten müssen“,
versichert Michael Kans, der auch im kommenden Jahr die Geschicke des SV Priesendorf
leiten wird.
anpfiff.info wünscht dem SV
Priesendorf für seine neuen Herausforderungen in der Kreisklasse alles Gute und
gratuliert zur Meisterschaft!