Artikel vom 21.09.2017 12:00 Uhr
In der U17-Kreisliga gibt es nach dem zweiten
Spieltag kein Team mit zwei Siegen auf dem Konto. Den meisten Eindruck
hinterließ bisher die (SG) TSV/DJK Wiesentheid, die zum Auftakt die JFG Werngrund
mit 9:1 bezwingen konnte. anpfiff.info hat sich mit Norbert Stenger, der die
Jungs seit 2016 coacht, unterhalten.
9:1 hieß es am vergangenen Sonntag nach 80
Minuten. Schon zur Pause lagen die Gastgeber in Wiesentheid gegen die JFG
Werngrund mit 5:0 klar vorne. Am Ende hatte alleine Blal Alazez viermal
getroffen und dabei in der zweiten Halbzeit von der 68. bis zur 78. Minuten für
einen Hatttrick gesorgt. Ein Traumstart für die Jungs von Norbert Stenger.
"Vielleicht zwei bis drei Tore zu hoch!"
„In den ersten 15 Minuten hatten wir noch
ein bisschen Schwierigkeiten ins Spiel zu kommen“, blickt der Trainer der
Wiesentheider U17 zurück. „Die Jungs haben das erste Mal in dieser
Zusammensetzung miteinander auf dem Platz gestanden, das hat man natürlich
gemerkt.“ Spätestens nach der Führung, die nach rund 20 Minuten gelang hatte die
SG die Partie aber im Griff. Die Toren fielen in regelmäßigen Abständen. „Wir
konnten unser Spiel einigermaßen so aufziehen, wie ich mir das vorstelle“,
berichtet der erfahrene Coach, der die U17 seit dem Jahr 2016 betreut. Am Ende
sei der Sieg natürlich hochverdient gewesen, aber „vielleicht um zwei bis drei
Tore zu hoch ausgefallen“.
Mit dem klaren Erfolg untermauerten die
Wiesentheider in jedem Fall ihre Ambitionen. Nachdem man in der vergangenen
Runde nach einem engen Rennen mit dem späteren Meister FT Schweinfurt und der
(SG) TV Haßfurt die Rückkehr in die Bezirksoberliga nur knapp verpasst hatte,
gilt das Team auch 2017 als ernsthafter Anwärter auf den Titel. „Wir hatten ein
sehr gutes Jahr“, erklärt Norbert Stenger. „Wir haben sehr viel erreicht und
uns ist es gelungen, die Liga bis zum Ende spannend zu halten.“ Für die
aktuelle Runde hat man die Meisterschaft oder einen Platz im Vorderfeld nicht
zwingend auf der Agenda. „Unsere Ziele sind die gleichen wie in der vergangenen
Saison. Wir wollen uns im taktischen und spielerischen Bereich verbessern und
als Betreuerteam dafür sorgen, dass die Jungs Spaß am Fußball haben.“ Wohin die
Reise gehen kann, sei nach einem Spieltag noch nicht abzuschätzen. „Um zu
wissen, wie hoch das Niveau der Kreisliga in diesem Jahr ist, braucht es noch
einige Spiele“, findet Norbert Stenger.
Für seine Jungs findet das nächste am
Freitagabend erneut zu Hause gegen Aufsteiger TV Jahn Schweinfurt statt. „Eine
Partie, in der es wie in jeder anderen auch, auf die richtige Einstellung
ankommen wird. Wir wollen unsere Stärken ausspielen und an die Leistung vom
vergangenen Sonntag anknüpfen.“
In der U17-Kreisliga ist die (SG) TSV/DJK Wiesentheid am Ball. Hier eine Szene aus der vergangenen Saison im Spiel gegen die JFG Haßfurter Maintal (gelbe Hemdchen), das 1:1 endete.
anpfiff.info
Schon 1995/1996 Coach bei der U19
Spieler aus acht Vereinen finden sich im
Kader der zwei U17-Teams, die es bei der Wiesentheider Spielgemeinschaft gibt. „Das
ist natürlich sehr spannend, aber auch sehr anstrengend für den Trainer, die
Jungs zusammenzubringen“, schmunzelt Norbert Stenger. Da er beide Mannschaften
coacht ist es dem früheren Keeper wichtig, „dass die Jungs, egal ob erste oder
zweite Mannschaft, sich gegenseitig helfen und unterstützen“, was auch umfasst,
dass immer wieder Spieler aus der Zweiten in der Ersten aushelfen und
umgekehrt.
Im Training legt der 48-Jährige, der schon
in der Saison 1995/1996 erstmals als Trainer der Wiesentheider A-Junioren in
der Bezirksoberliga an der Linie stand, den Schwerpunkt auf den Torabschluss aus
Spielsituationen mit Spielaufbau und Passspiel. „Die Arbeit mit den Jungs macht
mir richtig Spaß, weil die Jungs sehr gut mitziehen“, lobt er sein Team.
Bevor er es 2016 übernahm, war er von 2012
bis 2014 beim TSV/DJK Wiesentheid auch schon für die U13 zuständig, die er im
Sommer 2014 in die Kreisliga zurückführte. Aktuell kümmert er sich neben der
U17 auch um die Keeper im Herrenbereich. Kein Wunder, schließlich stand Norbert
Stenger von 2005 bis 2008 bei der FSG Wiesentheid im Kasten, nachdem er zuvor
vier Jahre lang für den VfL Kleinlangheim in der Kreisliga spielte. Mit den
Wiesentheidern stieg er damals von der Kreisliga über die Bezirksliga bis in
die Bezirksoberliga auf und scheiterte dort erst in der Relegation am Landesligaaufstieg.
„Als Spieler bin ich nie abgestiegen“, blickt der Maschinenbauer auf seine
Karriere zurück.
Noch Steigerungspotenzial
Auch als Trainer dürfte ihm das, in dieser
Saison kaum passieren. Dafür präsentierten sich seine Jungs zum Auftakt zu
stark. Was aber nicht heißt, dass der Coach nach dem 9:1 kein
Steigerungspotenzial mehr sehen würde. „Das gibt es in vielen Bereichen“, macht
er klar und meint nicht nur den sportlichen. „Mein Betreuerteam und ich arbeiten
auch sehr daran, dass Potenzial aus den Jungs herauszuholen, das in ihnen
steckt, damit sie sich menschlich, charakterlich und natürlich fußballerisch
weiterentwickeln.“