Artikel vom 19.06.2021 14:42 Uhr
Es hat nicht sein sollen. Der FC Schweinfurt 05 hat den ersehnten Aufstieg in die Dritte Liga verpasst. Nach dem 0:1 im Hinspiel gab es auch in der Hitze des Samstag in Garbsen erneut eine 0:1-Niederlage. Für die "Schnüdel" das bittere Ende einer beachtlichen Runde.
Dabei legten die Schnüdel los wie die Feuerwehr. Mit schnellen zielstrebig vorgetragenen Angriffen setzte man die Gastgeber bei herrlichem Wetter und hohen Temperaturen konsequent unter Druck. Das einzige, was in der mehr als rasanten Anfangsphase fehlte waren die zu diesem Zeitpunkt durchaus verdienten Tore. Amar Suljic zielte am langen Pfosten vorbei. Thomas Haas scheiterte mit seinem Schuss an TSV-Keeper Norman Quindt. Vor allem aber der eigentliche Top-Goalgetter Adam Jabiri hatte einfach nicht das nötige Schussglück. Der 37-Jährige scheiterte erst nach einem Alleingang, dann mit einem auf der Linie geklärten Kopfball oder am Keeper des TSV. Und gegen Ende von Halbzeit eins bei der größten Schweinfurter Gelegenheit mit einem schönen Schlenzer an der Latte.
Da hatte das Unheil aber schon seinen Lauf genommen. In Person von Kevin Schumacher. Der kam Mitte der ersten Hälfte, inmitten einer Drangperiode der "Schnüdel" auf der rechten Außenbahn gut 30 Meter vor dem FC-05-Tor an den Ball. Der Offensivmann hatte in diesem Moment einfach zu viel Platz und ließ sich nicht lange bitten. Erst ein kurzer Antritt, dann ein toller Schuss aus gut 20 Metern in den Winkel. Luis Zwick war chancenlos. Die "Schnüdel" lagen hinten.
Auch für ihn gab es kein Durchkommen in Havelse und auch nicht hier im Hinspiel: Lokalmatador Kevin Fery (li.) gegen Niklas Teicgräber.
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Der Schock drehte die Kräfteverhältnisse
Ein Schock, der die Kräfteverhältnisse ein wenig drehte. Die Schweinfurter schafften es fortan nicht mehr aus der durchaus vorhandenen Überlegenheit Kapital zu schlagen. Klare Chancen blieben nach dem Seitenwechsel Mangelware. Wenn dann hatten sie eher die nun klug verteidigenden und immer wieder konternden Gastgeber. Bis in die Schlussphase hinein passierte kaum mehr Aufregendes. Hoffnung keimte nur noch einmal auf, als der eingewechselte Sascha Marinkovic ein Tor erzielte, das allerdings zu Recht wegen abseits aberkannt wurde.
Mehr ging an diesem Nachmittag nicht, sodass am Ende die Niedersachsen jubelten, während die Schnüdel auch in der kommenden Saison in der Regionalliga antreten werden. Ein Abschluss, den sich Mannschaft, Trainer, aber auch die zahlreichen Fans - von denen 150 sich auf den Weg in die Nähe von Hannover gemacht hatten - sicher ein wenig anders vorgestellt haben und gewünscht hätten.
Pipinsried statt Meppen, Hans-Wild-Stadion statt Betzenberg: Tobias Strobl bleibt Regionalliga-Trainer.
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Bayern-Tour statt Meppen und Betzenberg
Statt Kaiserslautern, Würzburger Kickers, SV Meppen oder TSV 1860 München geht es auch in der kommenden Saison auf Bayern-Tour. Vielleicht mit einem Jetzt-erst-Recht-Gefühl. Denn: In der kommenden Runde werden sich zwar auch die beiden Drittliga-Absteiger SpVgg Unterhaching und vor allem der FC Bayern München 2, aber auch die ambitionierte SpVgg Bayreuth um den Sprung in die Dritte Liga bewerben, der dann für den Meister direkt und ohne den - das wissen die "Schnüdel" spätestens seit dem heißen Nachmittag in Garbsen - durchaus schmerzhaften Umweg Relegation.