Artikel vom 08.12.2019 09:19 Uhr
Michael Kraus erhält aus den Händen von UEFA-Generalsekretärs Giorgio Marchetti die Trophäe.
160 Tage nach der
schmerzhaften 2:3-Niederlage im Finale um den UEFA Regions‘ Cup in
Burghausen gegen Polen gab es für die Auswahl des Bayerischen
Fußball-Verbandes (BFV) eine ganz besondere Auszeichnung und etwas
mit großem Erinnerungswert in die Hand: Die UEFA ehrte das
Ausrichter-Team im schweizerischen Nyon mit dem Fair-Play-Preis.
Die
silberne Trophäe nahm BFV-Kapitän Michael Kraus vom Regionalligisten TSV
Aubstadt im großen Saal am Hauptquartier der Europäischen
Fußball-Union am Ufer des Genfer Sees aus den Händen des
stellvertretenden UEFA-Generalsekretärs Giorgio Marchetti entgegen.
„Jetzt haben wir doch noch unseren Pokal bekommen“, freute sich Kraus,
der sich heute mit Stolz an die Europameisterschaft der Amateure
in Bayern zurückerinnert: „Als erste deutsche Mannschaft überhaupt
haben wir es bei diesem bedeutendsten Amateurwettbewerb Europas bis ins
Finale geschafft. Die Stunden nach der Finalniederlage waren natürlich
bitter, aber letztlich wissen wir heute, dass
wir im Sommer Großes für den deutschen Amateurfußball geleistet haben.
Diese Tage werden immer in Erinnerung bleiben, davon werde ich noch mein
ganzes Leben lang erzählen.“
Michael Kraus im Trikot der BFV-Auswahl.
anpfiff.info
Die BFV-Auswahl hatte sich
2018 als Vertreter Deutschlands zunächst über die ebenfalls im
Freistaat ausgetragene Zwischenrunde für das Finalturnier qualifiziert
und war in diesem Sommer nach zwei 1:0-Erfolgen gegen
Frankreich in Kelheim und die Türkei in Landshut sowie einem 1:1-Remis
gegen die Slowakei ebenfalls in Landshut ins Finale gegen Polen
eingezogen. Die bayerische Auswahl um Verbandstrainer Engin Yanova
verdiente sich die Auszeichnung als fairstes Team der
Endrunde nach einem von der UEFA definierten Berechnungsschlüssel: So
wurden etwa bei allen Partien sämtliche Foulspiele elektronisch erfasst
und zudem nach jedem Spiel das Auftreten der Teams im Hinblick auf einen
fairen Umgang mit Gegner und Schiedsrichter
bewertet. „Irgendwie ist das für mich schon etwas komisch, jetzt diesen
Pokal entgegennehmen zu dürfen“, sagte Kapitän Kraus, der während der
Finalrunde um den UEFA Regions‘ Cup selbst zweimal mit Gelb-Rot vom Feld
musste: „Aber letztlich waren wir das Team,
das unterm Strich die wenigsten Fouls begangen hat. Dass wir ein guter
Gastgeber waren, dürfte freilich unbestritten sein, das hat die UEFA ja
immer wieder betont und nicht von ungefähr vom bis dato am besten
organisierten Turnier in der Geschichte des UEFA
Regions‘ Cup gesprochen.“
In seiner ganz
persönlichen Regions‘-Cup-Geschichte sind jetzt bei der Preisverleihung
für Michael Kraus zwei Kapitel hinzugekommen: Er hat den Pokal
entgegennehmen dürfen – und das in dem Saal, in dem für gewöhnlich
die Paarungen der Champions League gezogen werden. „Einfach ein geiles
Gefühl“, sagte der Unterfranke.