Artikel vom 17.03.2018 22:00 Uhr
In Nürnberg
ist „der Club“ der Klub und in Würzburg ist „der Verein“ der Verein. Beides sind Traditionsvereine. Entsprechende Ambitionen sind damit stets verbunden. Die Würzburger verleihen ihrer Sehnsucht nach einer höheren Liga jetzt auch neben dem Platz mit einer großen Kampagne Nachdruck. Für Finanzvorstand Michael Hemmerich ist die Regionalliga eine „sportliche äußerst interessante Klasse“. Das Projekt läuft.
Vor einiger
Zeit schrieb ein Würzburger Verein Schlagzeilen mit einem Projekt namens „Drei mal
drei“. Nun wartet der Würzburger FV ebenso mit einem solchen
Projekt auf. Es heißt „Wir für Vier“. Worin liegen zwei grundlegende Unterschiede zur Zielsetzung des
anderen Stadtklubs? Einerseits visieren die Zellerauer mit der Regionalliga die vierthöchste
deutsche Spielklasse an. Andererseits ist zumindest aus dem Titel keine genaue Zeitvorgabe ersichtlich .Selbstverständlich
spielt der „schnöde Mammon“ auch beim Vorhaben der Zellerauer eine Rolle. An dieser Stelle kommt Finanzvorstand Michael Hemmerich ins Spiel. Der
Funktionär führte als Moderator am Donnerstag durch eine Veranstaltung für Sponsoren.
Partner auf Augenhöhe
120 potenzielle Partner folgten interessiert dem Ruf des Bayernligisten. Manuel Matterstock
als Vorsitzender eröffnete die Veranstaltung. Die
Gastgeber stellten sich dabei selbst als „WFV. Die Hocharbeiter“ vor. Natürlich soll
damit ausgedrückt werden, dass die Richtung nach oben gehen soll. Allerdings sieht sich der WFV
auch immer als der Verein aus dem Würzburger Arbeiterviertels. Beides kommt im Namen zum Ausdruck. Beides spielt auch im neuen Konzept der Zellerauer eine wichtige Rolle. „Ob Sponsoren, Gönner oder Fans. Wir wollen alle mit ins Boot
nehmen. Vor allem auf Augenhöhe. Das ist unser grundlegendes Anliegen“, wünscht
sich Hemmerich. Die Farbe Blau ist
das Markenzeichen des Klubs.
Mit neuen Trikots von Ausrüster Uhlsport startet der Würzburger FV das Projekt #WirfürVier.
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Ab Mai Regionalliga?
Blauäugig sind sie deshalb aber nicht. Deshalb hoffen alle
Funktionäre auf die Unterstützung regionaler Sponsoren. Deren Mithilfe braucht es, um den sportlichen Höhenflug nicht enden zu lassen. Und um zudem die
Rahmenbedingungen durch eine intakte Infrastruktur zu schaffen. Einige
Eckpfeiler nennt Hemmerich: „Wir etablieren einen VIP-Bereich, installieren
ein VIP-Zelt und eine Sitztribüne. Ebenso wollen wir den Fokus verstärkt auf
die Jugend legen.“ Dafür stärken auch weitere Würzburger dem Projekt
den Rücken. Allen voran sicherte Oberbürgermeister Christian Schuchardt die
Unterstützung der Stadt Würzburg zu. Mit dem Zwischenergebnis zeigt sich der
Finanzvorstand sehr einverstanden:
„Wir sind mit der Aufbruchstimmung und den
Rückmeldungen sehr zufrieden. Selbstverständlich ist immer noch Luft nach oben.
Deshalb endet unsere Arbeit nicht an diesem Punkt.“ Hemmerich steckt ebenso wie seine Kollegen viel Herzblut in die Kampagne. Der
26-jährige Wirtschaftsprüfer nahm kein leichtes Amt an. Dennoch ist er von der
Vision überzeugt: „Ich sehe uns nicht in Konkurrenz mit den Würzburger Kickers.
Die Stadt verträgt sicherlich einen Verein in der dritten und einen in der
vierten Liga. Unsere Idee entstand keinesfalls durch die aussichtsreiche Tabellenposition.“ Vielmehr soll der Startschuss für das Ziel Regionalliga erst zur neuen Saison fallen. Käme ein
Aufstieg in dieser Saison also zu früh?
Finanzvorstand Michael Hemmerich erklärt die Planungen beim Würzburger FV.
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Blaues Blut in sich
Hemmerich verneint das:
„Wir werden bis Mitte April alle Voraussetzungen schaffen, dass wir die
Auflagen für die vierte Liga erfüllen. Ein
Verzicht auf das Aufstiegsrecht wäre völlig gegen unsere Strategie. Ein Muss ist es in dieser Saison allerdings noch nicht.“ Der
Grundstein ist gelegt. Den Firmen wurden verschiedene Sponsoring-Modelle
vorgestellt worden. Die Unternehmer haben je nach Engagement die Wahl zwischen
vier Paketen. Für Hemmerich steht im Vordergrund, dass die künftigen Partner im
Mittelpunkt stehen. Ein Vertragsverhältnis „auf Augenhöhe“ ist die Philosophie. Nur
damit ist eine tiefe Identifikation mit dem Würzburger FV möglich. So wie auch
der Margetshöchheimer neben seinem offiziellen Amt „blaues“ Blut in sich hat: „Ich musste
mit der aktiven Karriere verletzungsbedingt aufhören. Aber ich stand zuletzt
für den WFV auf dem Platz. Zudem finde ich es vorteilhaft, dass ich als Finanzvorstand
mit 26 Jahren die Sprache der Mannschaft spreche.“