Artikel vom 19.07.2018 12:00 Uhr
Am Dienstag kamen im beschaulichen Sportheim der SpVgg Rattelsdorf rund fünfzig
Vereinsvertreter zur jährlichen Spielkreistagung der Kreisligen und Kreisklassen
der Damen zusammen. In der rund zweistündigen Sitzung ließ man das alte Spieljahr unter der
Leitung der BFMA-Vorsitzenden Melanie Türk Revue passieren,
erläuterte einige Neuerungen und erklärte die künftige Ligaeinteilung.
Nummer 88 verboten,
Neun-gegen-Neun gestattet
Nach einer kurzen Begrüßung gingen die BFV-Verantwortlichen
unter der Leitung der BFMA-Vorsitzenden Melanie Türk direkt zur Tagesordnung
über. Zunächst wurden einige Regeländerungen erläutert, wie zum Beispiel ein künftiges
Vergabeverbot für die Trikotnummer 88, die aus politischen Gründen nicht mehr
akzeptiert werden kann. Eine viel bedeutendere Neuerung dürfte allerdings der
sogenannte „flexible Spielbetrieb“ darstellen. Hierbei ist es Mannschaften aus
den Kreisklassen gestattet, bei rechtzeitiger Ankündigung auf ein 9-vs-9-Duell
zu bestehen. Wie man aus der Bezeichnung schon herauslesen kann, würden hierbei
nicht mehr elf Spielerinnen pro Mannschaft auf dem Feld stehen, sondern nur
noch jeweils neun. So soll verhindert werden, dass Begegnungen gänzlich abgesagt
werden und sich Mannschaften aufgrund von Spielermangel während der laufenden
Saison aus dem Ligabetrieb verabschieden.
Einen kleinen Haken hat diese Regel
allerdings: Wer einmal mit nur neun Spielerinnen angetreten ist, verliert sein
Aufstiegsrecht und verbleibt in der Kreisklasse, auch wenn zum Saisonende einer
der Aufstiegsränge erreicht werden würde. Auch bezüglich Ersatzspielerinnen
gibt es einen kleinen Nachteil gegenüber den Mannschaften, die mit
Vollbesetzung antreten. Das Team, das auf eine 9-vs-9-Begegnung besteht, erhält
zwei Wechseloptionen weniger, als die Mannschaft, die auch mit elf Akteuren
gespielt hätte. So soll ein kleiner Ausgleich für die Teams geschaffen werden,
die sich auf diese Änderung in Extremfällen relativ kurzfristig einlassen
müssen.
Die anwesenden Vereinsvertreter der Meistermannschaften von 2017/2018 erhielten eine Urkunde.
Sebastian Pflaum
47 Spielausfälle,
sechs Mannschaftsabmeldungen
Im weiteren Sitzungsverlauf legte Frauen- und
Mädchenbeauftragte Monika Jüttner einige Statistiken aus der vergangenen Saison
vor. Zunächst sprach sie allen anwesenden Vereinsvertretern Dank für die über
die gesamte Spielzeit hinweg gelungene Zusammenarbeit aus. Trotz allem lief aber
nicht alles perfekt: So fielen von Bezirksoberliga bis Kreisklasse insgesamt 47
Partien aufgrund einer verschuldeten Absage einer gegnerischen Mannschaft aus.
Sechs Vereine meldeten ihre Damenmannschaft komplett vom Ligabetrieb ab, wie
beispielsweise die SpVgg Stegaurach 2 oder der Kreisligist SC Prölsdorf, der in
diesem Jahr einen Neustart in der Kreisklasse Süd begehen will.
Aber auch
Positives gibt es im Vergleich zum Vorjahr zu vermelden, wie beispielsweise
eine insgesamt geringe Anzahl an Platzverweisen oder die eine oder andere faire
Geste zwischen den einzelnen Vereinen. Auch die Ehrung der Meistermannschaften
durfte zum Abschluss dieses Programmpunktes nicht fehlen. So nahmen die anwesenden Vereinsvertreter
des 1. FC Hochstadt (Meister Kreisklasse Nord) und des SV Frensdorf 2 (Meister
Kreisklasse Süd) eine Urkunde entgegen, die die erbrachten Leistungen würdigt.
Pyramidensystem bis
zur Bezirksoberliga
Nun folgte ein Blick nach vorne. Insgesamt 79 Frauenmannschaften
werden sich in der Saison 2018/2019 im Bezirk Oberfranken duellieren. 49 davon
spielen in den beiden untersten Klassen, der Kreisliga und der Kreisklasse.
Diese sind in je drei Gruppen aufgeteilt, in denen sich - mit einer Ausnahme -
stets acht Mannschaften wiederfinden. In der nächsthöheren Ebene, der
Bezirksliga, kämpfen insgesamt 20 Teilnehmer um die vorderen Plätze,
jeweils aufgeteilt in zwei Zehnergruppen. Zuguterletzt wäre da noch die Bezirksoberliga,
in der die besten zehn Mannschaften des Bezirks Oberfranken angesiedelt sind.
Für die diesjährigen Pokalwettbewerbe haben sich insgesamt 40 Mannschaften
angemeldet. Das Finale des Kreispokals wird am Tag der Arbeit, 1. Mai 2019,
stattfinden, das Endspiel um den Bezirkspokal einige Wochen später am 30. Mai
2019.
Das Pyramidensystem von Kreisklasse bis Bezirksoberliga
Sebastian Pflaum
BFV-Applikationen
erreichen starke Zahlen
Nachdem die neuen Regeln sowie der neue Spielrahmen
bekanntgegeben und besprochen wurden, übernahm der BFV-Onlinebeauftragte des
Bezirks, Christian Diller, das Wort und berichtete über das vielfältige
Onlineangebot des Bayerischen Fußballverbandes, der mit seiner Hauptapplikation
bereits über 900000 Menschen im Raum Bayern erreichen konnte. Ein bisschen
Werbung durfte im Anschluss natürlich auch nicht fehlen, wie zum Beispiel für
den Live-Ticker, die Video-App, den Newsletter für Trainer und den eigenen
YouTube-Kanal. Aber auch offline ist der BFV zurzeit wieder sehr aktiv. So
laufen einige soziale Förderprojekte, wie die Führungsspielerschulung, das
DFB-Mobil oder auch „Ballbina kickt“, bei der Vereine Unterstützung für den
Aufbau eines Unterbaus für den Frauenfußball wahrnehmen können.
„Bayern feiert
Fußball“
Unter dem Motto „Bayern feiert Fußball“ findet vom 20. bis
23. Juni 2019 zum zweiten Mal die sogenannte „Fußballiade“ in Landshut statt,
die vor drei Jahren knapp 5000 Besucher begeistert hat. Hierbei handelt es
sich um ein umfangreiches Fußballturnier, bei dem sich Amateurmannschaften aus
ganz Bayern anmelden und um den Sieg kämpfen können. Mit zahlreichen Angeboten
wie Blindenfußball, Schussgeschwindigkeitsmessungen und weiteren Minispielen ist
zusätzlich zum normalen Fußball viel geboten. Auch für diese Veranstaltung machte
die Sitzungsleitung noch einmal Werbung.
Kleine
Diskussionsrunde zum Abschluss
Nun neigte sich die Sitzung dem Ende entgegen. Mehrere
Vereinsvertreter kamen noch einmal zu Wort, um den BFV-Verantwortlichen Anregungen
und Wünsche mit auf den Weg zu geben. Nach rund zwei Stunden war der durchaus informative offizielle
Teil schließlich vorüber.