Artikel vom 19.09.2017 12:00 Uhr
Seit dieser Saison mit Trainer Bernd Schmidt (hinten links) am Start: Die U15 der (SG) TSV Cortendorf.
Seit dem vergangenen Wochenende rollt der
Ball auch bei den U15-Junioren im Spielkreis Coburg-Kronach-Lichtenfels wieder.
Zum Beispiel bei der SG Cortendorf, die in der Gruppe 3 an den Start geht. Zum
Start gab es ein knappes 1:2 gegen die SG Ebersdorf 2 und einen Trainer Bernd
Schmidt, der anpfiff.info gerne Rede und Antwort stand.
Herr Schmidt, seit Beginn der Saison,
stehen Sie nicht nur im Herrenbereich für den TSV Cortendorf in der Kreisklasse
als Spieler auf dem Platz, sondern auch als Coach der U15 der SG Cortendorf an
der Linie. Wie sind Sie denn zu dieser neuen Aufgabe gekommen?
Bernd Schmidt: Die SG Cortendorf/Rödental
besteht bereits seit letzter Saison. Wir konnten letztes Jahr zwei D-Jugend
Mannschaften in den Wettbewerb schicken. Die Cortendorfer Jungs und auch die
Eltern fühlten sich bei ihrem Ex-Club stark vernachlässigt. So entschied man
sich gemeinsam, eine eigene Jugend zu gründen. Mit der Hilfe von Albrecht Tauer
sollte das auch gelingen. Da wir nun aber nur zwölf Jungs hatten, wurde ein
Partner für eine Spielgemeinschaft gesucht. Schnell stieß man hier auf den
FC/TSV Rödental. In mehreren Gesprächen wurde man sich schnell einig und machte
Nägel mit Köpfen. Da mein Sohn bei der SG spielt, war es für mich überhaupt
keine Frage, hier den Trainerposten zu übernehmen. Mit Daniel Dehler und Stefan
Knauf habe ich zudem Partner, die schon weitreichende Erfahrungen im
Jugendbereich haben und mir vor allem in organisatorischen Fragen weiterhelfen
konnten. Auch spricht man untereinander über die Leistungen der Kids, das
soziale Verhalten, die Entwicklung, den weiteren Werdegang und die Prioritäten
der Kids. Wo will man hin? Welches Kind braucht welche individuelle Förderung,
wohin will man im Kollektiv und im Verbund. Und wie erreichen wir die Ziele, um
den Kids den Spaß am Fußball, die individuelle und gesamtheitliche Förderung,
sowie eine gute Entwicklung und ein außerordentliches Rahmenprogramm zu
gewährleisten? Seit ich hier im Jugend Bereich tätig bin, vergeht kein Tag, an
dem mein Handy nicht wegen der Jugend klingelt. Aber für meine Jungs mach ich
das schon gerne.
Coacht die U15: Bernd Schmidt.
anpfiff.info
Wie fällt denn Ihr Fazit nach der ersten
Partie aus, die Sie gegen die Zweite der SG Ebersdorf knapp mit 1:2 verloren
haben?
Bernd Schmidt: Man darf nicht vergessen,
dass bis auf einen Spieler das gesamte Team aus der D-Jugend in die C-Jugend
gekommen ist. Die Umstellung hier ist natürlich enorm. Die Jungs brauchen hier
vor allem Durchhaltevermögen und Zeit. Man sieht aber, dass sich die Jungs von
Spiel zu Spiel steigern und das Training fruchtet. Taktische Anweisungen werden
immer besser in die Tat umgesetzt. Aber wir haben insgesamt noch viel Luft nach
oben. Gegen Ebersdorf verloren wir aufgrund
zweier individueller Fehler und aufgrund unserer Harmlosigkeit in der Offensive.
Hier müssen wir kaltschnäuziger werden und öfter den Abschluss suchen. Da fehlen
etwas der Torhunger und die Kaltschnäuzigkeit.
Was ist denn drin in dieser Saison für
Ihre Jungs, die, wenn man auf das Alter blickt, eher eine junge U15 darstellen?
Bernd Schmidt: Der Tabellenplatz
interessiert mich nicht. Ich konzentriere mich auf eine gute Entwicklung der
Jungs und des Teams. Ziel ist es, in der Rückrunde nächstes Jahr allen
Mannschaften der Liga Paroli zu bieten. In der Rückrundentabelle möchte ich im
oberen Drittel landen.
Was zeichnet denn Ihre Mannschaft aus?
Bernd Schmidt: Meine Mannschaft zeichnet
vor allem die Vielfalt an verschiedenen Persönlichkeiten aus allen sozialen
Schichten aus und das dies auf und neben dem Platz keinen Interessiert. Alle
Spieler treffen sich auf einem sozialen Level wieder. Die Eltern verstehen sich
gut. Es gibt kaum Streitereien und auch im privaten Bereich machen die Kids und
auch die Eltern was zusammen. Ausflüge an den Brombachsee mit Soccer Golf und
anschließendem Schwimmen im See gehören bei uns zum Programm. Demnächst streben
wir ein Auslandsturnier an. Bei uns geht es eben nicht nur um Fußball, sondern
vor allem um Kameradschaft. Stimmt die, zeigt sich das auf dem Platz wieder.
Und in welchen Bereichen muss das Team
noch zulegen?
Bernd Schmidt: Luft nach oben gibt es
immer in allen Bereichen. Gäbe es diese nicht, würden die Jungs nicht bei mir
spielen, sondern bei Barca, Real oder beim BVB.
Die Cortendorfer gehen ja als
Spielgemeinschaft an den Start. Welche Vereine haben sich denn zusammengefunden
und wie ist der Anteil der einzelnen Vereine am Kader?
Bernd Schmidt: Die SG besteht aus den
Vereinen DJK/TSV Rödental FC/TSV
Rödental und dem TSV Cortendorf. Während die DJK noch eigenständige Teams in
der F und D-Jugend hat, sind die anderen Teams voll in die SG involviert. Ziel
ist es, auf lange Sicht gesehen, eine SG in allen Jugendklassen zu schaffen und
in jeder Altersklasse mindestens ein Team stellen zu können.
Wo wird denn gespielt und wann und wo
trainiert?
Bernd Schmidt: Trainiert wird immer montags
um 17.00 Uhr in Cortendorf, mittwochs um 17.00 Uhr in Rothenhof nur für die C-Jugend
und donnerstags um 17.00 Uhr in Rothenhof nur für die D-Jugend. Die D-Jugend
trägt ihre Heimspiele in Rothenhof aus. Die C-Jugend spielt in Cortendorf und
in Waldsachsen.
Seit dieser Saison mit Trainer Bernd Schmidt (hinten links) am Start: Die U15 der (SG) TSV Cortendorf.
anpfiff.info
Sie haben ja in Ihrer aktiven Karriere
etliche Trainer kennengelernt, gibt es denn einen, von dem Sie besonders viel
mitgenommen haben und jetzt an die Jungs weitergeben?
Bernd Schmidt: Jeder meiner Trainer hatte
besondere Vorzüge. Man kann von jedem was mitnehmen. Vom einen mehr, vom
anderen weniger. Ich möchte hier keinen besonders hervorheben.
Sind Sie als Trainer eher der Kumpel, der
Papa-Typ oder der strenge Hund?
Bernd Schmidt: Die Mischung macht es. Die
Kids brauchen alles zugleich.
Ist denn der Einstieg als Coach bei der
U15 eine Art Testlauf für einen Trainerjob im Herrenbereich, oder sehen Sie
sich auch langfristig besser beim Nachwuchs aufgehoben?
Bernd Schmidt: Persönlich ist es mein Ziel,
im Herrenbereich Fuß zu fassen und eine Seniorenmannschaft zu Trainieren. Gerne
schon ab nächster Saison.
Vielen Dank für das Gespräch!