Vatanspor trennt sich von Green: Interimslösung um Güler soll Abwärtstrend stoppen - anpfiff.info
Artikel vom 16.04.2024 08:00 Uhr
Vatanspor trennt sich von Green: Interimslösung um Güler soll Abwärtstrend stoppen
Michael Green war zweieinhalb Jahre Trainer bei Vatanspor Nürnberg und schaffte den Aufstieg in die Bezirksliga.
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Die Horror-Bilanz bei Vatanspor Nürnberg seit der Winterpause fand am vergangenen Sonntag mit einem 0:3 im Aufsteigerduell in Hüttenbach eine Fortsetzung. Zugleich war das Duell am Pilzanger das letzte, das Vatan unter der Regie von Trainer Michael Green bestritt. Der Verein reagierte auf die negative Entwicklung der vergangenen Wochen und trennte sich vom Aufstiegscoach, auf den interimsweise ein Trio folgt.
Von Marco Galuska


Das Jahr 2023 war zweifelsfrei das erfolgreichste in der Vereinsgeschichte von Vatanspor Nürnberg. Nach einer starken Rückserie in der Kreisliga gelang über die Relegation der erstmalige Aufstieg in die Bezirksliga. Nach Startschwierigkeiten, die sich leicht der Urlaubszeit zuordnen ließen, kam das Team von Trainer Michael Green im Herbst so richtig ins Rollen. Abgerundet wurde das Kalenderjahr mit einem 3:1-Sieg gegen Tabellenführer SV Schwaig, der mit der Empfehlung von 16 Siegen am Stück angereist kam. Auf Platz 7 mit elf Punkten vor der bedrohten Zone konnte man beruhigt in den Jahreswechsel gehen.

Im Winter setzte sich der Erfolg zunächst weiter fort. Vatanspor Nürnberg wurde erstmals Hallenkreismeister und durfte zur Bezirksmeisterschaft. Dort schmerzte das Ausscheiden weitaus weniger als die schwere Verletzung von Spielmacher Necati Güler nach einem rüden Foulspiel. "Natürlich wird uns Neco fehlen, aber wir müssen das im Kollektiv kompensieren, so wie wir es auch nach den Weggängen einiger Leistungsträger vor der Saison geschafft haben. Wir wollen wieder in das Fahrwasser hineinkommen, in dem wir vor dem Winter erfolgreich waren. Dazu müssen wir die Platzverhältnisse annehmen und auch ein Zeichen setzen, dass wir nicht noch einmal unten reinrutschen wollen", sagte Green zu Beginn der Vorbereitung.

Necati Güler wurde nach seinem Schlüsselbeinbruch in der Halle bisher schmerzlich auf dem Platz vermisst. Als einer der Interimstrainer soll den Abwärtsstrudel bei Vatanspor stoppen und hofft auch bald wieder selbst dabei sein zu können.
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Gefährliches Fahrwasser erwischt

Doch auf der Erfolgswelle ging es nach der Winterpause nicht mehr weiter - im Gegenteil: Mit einer 1:6-Pleite misslang der Start in Oesdorf. "Wir waren im Trainingslager, hatten eine intensive Vorbereitung und haben das Katastrophenspiel in Oesdorf nicht überbewerten wollen. Doch seitdem haben wir nicht einmal mehr ein Tor geschossen, geschweige denn einen Punkt geholt", sagt Abteilungsleiter Fatih Köseoglu über inzwischen fünf Niederlagen in Serie, die von einem gesicherten Platz im Mittelfeld zu einer gefährlichen Position knapp vor den Relegationsrängen geführt haben.

Wie es dann so oft im Fußball ist, wenn die erhoffte "Reaktion der Mannschaft" trotz intensiver Gesprächen gefehlt hat, ist der Trainer dann eben doch das schwächste Glied. "Mir tut es persönlich Leid für Michael, weil es an ihm und seiner Arbeit grundsätzlich nichts auszusetzen gab und er eine sehr erfolgreiche Zeit hier geprägt hat. Wir wollen auch überhaupt nicht ausschließen, dass nicht auch im Umfeld Fehler gemacht wurden, aber im Fußball gibt es leider auch manchmal diese Dynamik, dass es diesen Schockmoment braucht, um die Negativspirale zu stoppen", so Köseoglu, der die Hoffnung hatte, dass man im Hüttenbach-Spiel eine Wende schaffen könnte: "Die Mannschaft hatte in der Vorwoche gut trainiert, aber im Spiel war es leider erneut kein guter Auftritt. Dabei ist die Qualität, die wir im Kader haben, nicht abzustreiten, sodass eigentlich schon mehr drin sein sollte."

Noch am Abend nach der 0:3-Pleite in Simmelsdorf hat man die Reißleine gezogen und die Zusammenarbeit nach zweieinhalb Jahren beendet. Dabei würdigt man im Verein die Verdienste des Trainers: "Michael Green übernahm das sportliche Sagen zur Winterpause der Saison 2021/22. Er schaffte es mehr als erfolgreich den sportlichen Umbruch zu gestalten und formte die Mannschaft, die in der darauffolgenden Saison den größten Erfolg der Vereinsgeschichte schaffte - den Aufstieg in die Bezirksliga. Wir bedanken uns bei Herrn Green für den geleisteten Einsatz, der weit über das übliche Maß des Trainers ging, und wünschen ihm für die Zukunft alles Gute.“

Güler, Bilici und Memet übernehmen interimsweise bis Saisonende

Als Interimslösung setzt man bis zum Saisonende bei Vatanspor auf ein Trio an erfahrenen Spielern, die das Ruder wieder herumreißen sollen. Neben Keeper Behloul Memet und dem zuletzt ebenfalls verletzungsbedingt fehlenden Mehmet Bilici wird vor allem der auf dem Platz schmerzlich vermisste Necati Güler, der auch auf ein baldiges Comeback hofft, die Truppe anführen. Den Einstand gibt es im Kellerduell gegen den ATSV Erlangen II am Sonntag. Die Trainersuche für die kommende Saison hat zudem begonnen.

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