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Der TSV Ebermannstadt bietet in der Fränkischen Schweiz als einziger Verein höherklassige Jugendarbeit. In der U19 könnte jedoch der Abstieg zurück auf Kreisebene drohen und dieses Alleinstellungsmerkmal wegfallen. Jugendleiter Franz Bezold sieht das aber nicht so kritisch.

Von Uwe Kellner

Die U19 des TSV Ebermannstadt steckt in der laufenden Spielzeit im Abstiegskampf der Bezirksoberliga. "Es war uns klar, dass wir diese Saison extrem kämpfen müssen", erklärt Jugendleiter Franz Bezold. Er teilt sich diese Aufgabe mit den beiden Jugendleiter-Kollegen Philipp Hübschmann und Jürgen Görl. Letztgenannter ist gleichzeitig der aktuelle A-Jugend-Trainer in Ebs. Franz Bezold, seines Zeichens auch Abteilungsleiter Fußball des Vereins, kann das Engagement seiner beiden Mitstreiter nicht hoch genug hängen und deren Engagement loben. "Die beiden sind extrem aktiv", so der langjährige Funktionär, der selbst schon seit acht Jahren, wenn er sich richtig erinnert, in diesem Amt aktiv ist. "Wie die Zeit verrinnt", klingt er wehmütig. Bis in die Landesliga stiegen die Ebser Nachwuchsfußballer in dieser Zeit auf, allerdings fiel diese Liga genau in die Corona-Jahre. Und als diese vorbei waren, schied Ebermannstadt freiwillig aus der Landesliga aus. Nach fünf Spielzeiten auf Bezirks- und Landesebene droht nun die Rückkehr in den Kreis.

Abstieg droht

"Uns fehlen leider ganz viele 2005er-Jahrgänge", begründet Franz Bezold. Das wären die Jungs, die gerade in der U19 die Leistungsträger sein könnten. Es sei soeben mal so, dass es auch in Ebs mal starke und mal schwache Jahrgänge in der Breite und Spitze gebe. Aktuell habe man Spieler aus der B-Jugend hochgezogen, die bereits in der A-Jugend spielen müssen. "Wir haben uns für eine A1 und eine A2 entschieden und nur einen B1. Auch hätten wir nur eine A-Jugend und zwei B-Jugenden bilden können, aber in der aktuellen Situation war es andersherum vernünftiger." Aufgrund des Altersunterschieds zur Konkurrenz steht der TSV Ebermannstadt auf dem Abstiegsplatz der Bezirksoberliga. "Wir waren in keinem Spiel völlig unterlegen, zahlen derzeit aber sehr viel Lehrgeld. Und wenn du hinten drinsteckst, dann kommt automatisch das Pech dazu." Die Hoffnung auf den Klassenerhalt ist noch da. Es wird aber ein schwieriges Unterfangen.

Franz Bezold ist seit März letzten Jahres Abteilungsleiter Fußball in Ebermannstadt und seit gut acht Jahren Jugendleiter. In der Jugendleitung hat er große Unterstützung durch Philipp Hübschmann und Jürgen Görl.

anpfiff.info

Ebser Talente heiß begehrt

"Wenn es nicht klappt, dann klappt es nicht", so Franz Bezold. "Natürlich fangen wir das auf, wenn wir in die Kreisliga absteigen und wenn es sportlich mal nicht so läuft." Auch aus der U19-Kreisliga könne man Talente für die Herren-Kreisliga ausbilden. Zudem habe Ebermannstadt auch eine ambitionierte Zweite Mannschaft und mit Tobias Meixner einen Spielertrainer, der die Jugendspieler an den Herrenbereich heranführen könne. "Es ist erfahrungsgemäß ein gewaltiger Schritt in den Herrenbereich, das muss jedem klar sein", weiß Franz Bezold. Der Verein setzt alles daran, jedes Talent zu halten. Das sei jedoch schwierig. "Manch Verein bietet ein wahnsinniges Geld, damit unsere Jugendspieler dort bei den Herren spielen", kennt der Funktionär die unmoralischen Offerten. Solche Gelder kenne er nur aus der Landesliga, werden aber anscheinend auch viel tiefer gezahlt.

In Ebs sei das anders. Der Verein wirbt mit einer sportlichen Perspektive für seine Nachwuchstalente. Die Tür zur Ersten Mannschaft sei nie verschlossen. Im Februar habe es ein Trainingslager für Erste, Zweite und die älteren A-Jugendlichen gegeben, in dem die Jungs schon mal reinschnuppern durften. Das freut Franz Bezold. "Die Grundidee ist natürlich, die geballte Qualität in der Fränkischen Schweiz bei uns zu haben. Es wird von unserer Seite aber kein aktives Abwerben geben oder Ähnliches. Wer hier spielen will, kann das gerne!" Die Bezirksoberliga oder Landesliga war in der Jugend ein Alleinstellungsmerkmal für Ebs. In der Kreisliga darf jeder Verein spielen, der sich vor der Saison dafür anmeldet. "Es entstehen um uns herum große Spielgemeinschaften, die ebenfalls gut sind." Die ärgsten Konkurrenten seien jedoch die höherklassigen Teams aus Bamberg, Erlangen oder Baiersdorf, wo sich die Jugendtalente hinorientieren. Für Ebermannstadt ist es mit akribischer und fleißiger Jugendarbeit verbunden, da mithalten zu können.