Artikel vom 06.03.2019 06:00 Uhr
Turbulente
Wochen liegen hinter der Spielgemeinschaft aus Höchstädt und Selb. Nach
einer starken Hinrunde als Aufsteiger in der Bezirksliga Ost musste
Spielleiterin und gute Seele Sigrid Eckl
viel Arbeit verrichten, um den Grundstein für die Rückrunde zu legen.
Nicht nur ein Trainerwechsel, sondern auch die Schlüsselposition des
Torhüters haben der erfahrenen Spielleiterin alles abverlangt.
Turbulente Winterpause !
Eigentlich
sollte die Sonne bei der Spielgemeinschaft strahlen. Als Aufsteiger
konnte man sich schnell in der Bezirksliga Ost zurecht finden und
spielte munter mit. Dies sollte sogar eine
Spitzenposition für die Mannschaft einbringen. Die Meisterschaft ist
für den Neuling nicht ausgeschlossen, sofern man die Leistungen in der
Rückrunde bestätigen kann. Doch ruhig war es nicht im Fichtelgebirge.
„Unser Trainer, Martin Damrot, hat mich und die
Spielführerinnen zu einer außerordentlichen Sitzung gebeten, in der
er uns eröffnete, dass er das Amt des Trainers nicht mehr ausüben
kann. Er wurde von den Kickers aus Selb zum Spielertrainer berufen und
kann somit die Damenmannschaft nicht mehr trainieren.“ plaudert Eckl aus dem Nähkästchen. Martin Damrot selbst war es aber,
der sich schon um einen geeigneten Nachfolger gekümmert hat und Marc
„Jackson“ Sommer ins Gespräch brachte. Die Verhandlungen mit den
potentiellen neuen Mann verliefen dabei hervorragend
und Sommer hat signalisiert, das Amt zu übernehmen. Für ihn spricht
natürlich die langjährige Erfahrung, die er in Marktleuthen gesammelt
hat. „Marc hat in Marktleuthen sehr gute Arbeit geleistet und kennt sich
im Damenfußball aus. Die ersten Einheiten haben
schon gezeigt, dass er ein Mann seines Faches ist.“ ist die
Spielleiterin begeistert vom neuen Trainer. Allerdings zwickt es
inzwischen auch auf der Position der Torhüterin. „Jenny Tanner hat uns im
Winter verlassen. Wir haben damit nicht gerechnet, zumal Sie
nie einen Wechsel in ihre alte Heimat angedeutet hat. Hier müssen wir
alles tun, um die Schlüsselposition gut zu besetzen.“ Dabei denkt Eckl
natürlich an die tschechische Torhüterin Vaclava Sejvlova, die trotz ihres
gediegenen Alters ein hohes Potential als Torhüterin
hat. „Wir werden mit ihr das Gespräch suchen und hoffen, dass sie uns
zusagt. " Es gibt also noch ein wenig zu tun für
die umtriebige Eckl.
Marc Sommer führt ab sofort das Kommando bei der SG Höchstädt/Kickers Selb.
anpfiff.info
Vorbereitung auf die Rückrunde!
Die
Vorbereitung indes läuft und man ist weitestgehend gewappnet für die
kommenden Aufgaben. „Wir haben im Winter in der Halle trainiert. Um
wirklich fit zu werden, hat Martin seinerzeit die
Mädels darum gebeten, selbst vieles zu tun. So hat er individuelle
Laufeinheiten einberaumt und die Mädels haben dies auch gut umgesetzt.
Mit den neuen Trainer Marc Sommer geht es zwischenzeitlich auf dem Platz
weiter, um den letzten Feinschliff zu erhalten.
Mit Lena Bösel konnte auch ein Neuzugang präsentiert werden. Aber mit
Kathrin Künzel wird auch eine langjährige und zuverlässige Spielerin
vermisst. Sie hat sich beruflich verändert und ihre Zelte bei der
Spielgemeinschaft abgebrochen. Nichtsdestotrotz werden
die Mädels weiterhin mit erfrischenden Fußball auf sich aufmerksam
machen wollen. Seinen Teil wird Marc Sommer, der neue Trainer beitragen
wollen. „Die ersten Einheiten waren spitzenmäßig. Natürlich braucht der
Trainer und die Mannschaft noch eine gewisse
Anlaufzeit, doch die ersten Einheiten auf den Platz haben schon
gezeigt, dass er die Mädels weiterbringen wird.“ Hilfe bekommt er
aktuell aus dem Hause Eckl, wo alles im Vorfeld organisiert wird, damit
Sommer sich auf die Mannschaft bestens konzentrieren kann.
„Marc ist auch in Arzberg in einer Funktion, die aber nicht mit dem
Spielbetrieb der Damen tangiert. Auch die Trainingseinheiten haben wir
so legen können, dass alle zufrieden sind.“ Sollte es brennen an der
Front, würde auch Martin Damrot Gewehr bei Fuß
stehen. Schließlich ist man nicht im Bösen auseinander gegangen, ganz
im Gegenteil. „Es ist ja nicht Gang und Gebe, das der Trainer seinen
eigenen Nachfolger sucht.“
Lena Bösel (grün) hat sich in der Winterpause der Spielgemeinschaft Höchstädt/Selb angeschlossen und trifft jetzt auf ihren alten Trainer Marc Sommer.
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Meisterschaft? Aufstieg?
Als
Spielgemeinschaft ist ein Aufstieg nicht möglich. Dennoch möchte man in
der Rückrunde nochmal das Optimum aus den Mädels herausholen. „Als
Aufsteiger war mein persönliches Ziel ein Platz
im gesicherten Mittelfeld. Ich wäre damit nach wie vor sehr zufrieden,
auch wenn uns nach der tollen Hinrunde der Ehrgeiz gepackt hat.“ So
schaut man in Höchstädt und Selb weiterhin von Spiel zu Spiel und ein
Platz im oberen Tabellendrittel wäre dabei eine
tolle Platzierung. Die Aufgaben könnten dabei gerade zum Auftakt kaum
schwieriger sein. Der Mitaufsteiger aus Plankenfels gastiert bei der
Spielgemeinschaft und Eckl sieht hier nicht nur eine bockstarke
Mannschaft. „Der Trainer Stefan Poser und die ganze Mannschaft
aus Plankenfels haben mich überzeugt. Nicht nur spielerisch, sondern
auch menschlich. Das ist für mich in diesen Ligen eine ganz wichtige
Sache, dass man ein gutes Verhältnis untereinander hat.“ Zwischenmenschlichen Beziehungen sind Sigrid Eckl sehr wichtig,
lassen aber immer mehr ab. „Früher hat man sich auf den Tagungen
persönlich getroffen und gesprochen und alles gerichtet. Das fehlt mir
mitunter ein wenig, was aber nicht zwingend an den Vereinen und
Funktionären liegt.“ Jetzt zählt es aber bald wieder auf
den Platz. Der Sommer ist jedenfalls in Höchstädt und Selb eingekehrt
und auch wenn es der Name nicht unbedingt vermuten lässt, könnte ein
frischer Wind einkehren beim Aufsteiger, der weiterhin dafür sorgt, dass
die Frauen weiter um die Meisterschaft mitspielen,
wenngleich der Aufstieg kein Thema ist. „Als Spielgemeinschaft ist der
Aufstieg nicht möglich, doch die geschaffenen Strukturen funktionieren
sehr gut und daran wollen wir auch nichts ändern.“