Artikel vom 23.01.2019 13:00 Uhr
Am Wochenende nehmen die U17-Junioren der SpVgg Bayern Hof an der Bezirksmeisterschaft im Futsal teil. Doch Trainer Andreas Scherbaum hat ganz andere Sorgen. Nicht nur, dass man wie erwartet um den Klassenerhalt in der Bayernliga kämpft. Jetzt wird es personell recht eng. Doch der ehemalige Tauperlitzer hat bereits feste Vorstellungen über seine Zukunft.
Am vergangenen Wochenende schnürte Andreas Scherbaum wieder die Schuhe für seine SpVgg Bayern Hof und das höchst erfolgreich. Denn bei der Stadtmeisterschaft der Altliga schaffte der frühere Bayernligaspieler mit ehemaligen Kämpfern und Mitstreitern wie Florian Ascherl den Titel. Ohnehin bekennt sich der ehemalige Tauperlitzer Spielertrainer zur traditionellen Variante. "Das war schön, wieder einmal mit den ehemaligen Kumpels zu spielen. Das hat richtig Spaß gemacht, weil beim Hallenfußball passiert immer etwas. Futsal macht meiner Meinung nach dagegen den ganzen Fußball kaputt." Allerdings wird er natürlich trotzdem versuchen, mit seinem U17-Team am Sonntag in Mitterteich bei der Bezirksmeisterschaft eine gute Figur abzugeben. Doch letztlich ist sein Blick auf den 2. März gerichtet, wenn es beim Rückrundenstart gegen den FC Augsburg ums nackte Überleben in der Bayernliga geht.
Ist dabei, in die Fußstapfen seines Vaters zu treten: Tim Scherbaum (li.)
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Vom Vater zum Trainer
Als Benjamin Schaal im letzten Sommer mit mehreren Spielern zum U19-Team aufgerückt war, kam Andreas Scherbaum schnell in den Fokus von NLZ-Leiter Achim Schubert. Schließlich hatte der Defensivmann selbst Bayernliga gespielt und kennt die Truppe, nachdem Sohnemann Tim selbst mitkickt. "Ich habe nicht lange nachgedacht, nachdem ich ohnehin als Trainer frei war." Und auch innerfamiliär gab es keine Probleme für den ehemaligen BSC-Spielertrainer, der in der letzten Serie von seinem Traineramt zurückgetreten war und danach noch etwas in Gattendorf gekickt hatte. "Vorher hatte Tim einen tschechischen Übungsleiter, der ein sehr gutes Training gemacht hatte. Aber die Kommunikation war schwierig. Insofern war er ganz froh, dass ich übernehme." Dabei machte er sich zusammen mit Co-Trainer Achim Schubert keine Illusionen. "Wir wussten ganz klar, dass es nur darum gehen wird, die Spielklasse zu halten. Und natürlich auch, dass die Jungs im schwierigsten Alter sind." Freilich ist es im Nachhinein nicht so gelaufen, wie es sich das Trainerduo gewünscht und erhofft hatte. "Ich denke schon, dass sechs oder sieben Punkte mehr durchaus drin gewesen wären." Gerade die letzten Wochen vor der Winterpause waren eine einzige lange, sieglose Durststrecke. Denn die drei Siege, die man in der Vorrunde eingefahren wurden, schaffte man in den ersten vier Partien. Da hoffte man zumindest noch, von einem harten Abstiegskampf verschont zu bleiben.
Simon Kasper hatte bereits in der vergangenen Saison in die U17-Bayernliga reingeschnuppert.
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Abschied im Sommer
"Mit 20 Spielern war der Kader von Beginn an nicht recht groß. Jetzt fallen noch einmal drei Mann weg. Da darf in der Rückrunde wirklich nicht viel passieren", macht sich der Trainer ernste Sorgen. Denn die Brüder Marco und Moritz Büttgen, die aus Weismain kommen, haben sich in der Winterpause verabschiedet. "Die hatten eine Fahrgemeinschaft mit einem Spieler aus der B2, der es nicht geschafft hatte und zurückgegangen ist. Und alleine konnte es die Familie nicht stemmen." Mindestens genauso hart traf den Trainer, dass sich Felix Landgraf wieder Richtung Bayreuth verabschiedet hat. "Es hieß von Beginn an, dass er Hof nur als Zwischenstation benutzen will, um Profi zu werden. Ich war völlig überrascht, dass er jetzt in die Landesliga geht, weil ich am Abend vorher noch mit seinem Vater telefoniert hatte. Er ist für uns in der Offensive ganz schwer zu ersetzen." Allerdings hat man etwas Hoffnung, dass Alex Schröder zurückkommt, der am ersten Spieltag einen Kreuzbandriss erlitten hatte. Und für das Tor wurde aus Plauen ein Ersatzkeeper geholt. Trotzdem erwartet die Hofer eine knüppelharte Rückrunde, die auch von Andreas Scherbaum viel abverlangt. "Der Aufwand ist schon sehr hoch. Dreimal Training in der Woche, dazu riesige Auswärtsfahrten, bei denen wir auch schon einmal vorher übernachtet haben." Allerdings muss man im neuen Jahr nur noch nach Memmingen und ist ansonsten viel in Mittelfranken unterwegs. Dennoch wird der Jägersruher sein Amt zum Saisonende wohl abgeben. "Ich habe es ohnehin nie aus finanziellen Gründen gemacht. Ich bin eben ein alter Hofer."