Spielstarker Aufsteiger: TSV Arzberg-Röthenbach mischt oben mit - anpfiff.info
Artikel vom 26.11.2018 12:00 Uhr
Spielstarker Aufsteiger: TSV Arzberg-Röthenbach mischt oben mit

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Die Aufsteiger der Bezirksliga Ost der Damen machen in dieser Saison positive Schlagzeilen. Alle Neulinge spielen eine herausragende Vorrunde und selbst ein Durchmarsch ist nicht ausgeschlossen. Einer der Senkrechtstarter ist der TSV Arzberg- Röthenbach. Spielleiter Sebastian Korzendorfer hat nach der starker Hinrunde viel zu berichten.
Von Florian Maedler


Seit vielen Jahren kümmert sich Sebastian Korzendorfer - zusammen mit Miroslav Schauer - um das TSV-Frauenteam und hat jetzt zum Höhenflug angesetzt. Nach Kreisklasse und Kreisliga ist man mittlerweile in der Bezirksliga angekommen - und das muss noch nicht das Ende der Fahnenstange sein. anpfiff.info hat den engagierten Arzberger befragt:  

Wie ist die Stimmung innerhalb der Mannschaft?

Sebastian Korzendorfer: Die Stimmung bei unseren Frauen ist gut. Wir gingen mit einem etwas mulmigen Gefühl in die Saison, da unsere Damen die Bezirksliga nicht einschätzen konnten. Sehr erfreulich ist, dass unsere Spielerinnen sich untereinander immer besser verstehen und dass die Sprachbarriere immer weniger ein Hindernis darstellt. Durch den starken Saisonauftakt mit dem Kantersieg gegen die dritte Mannschaft aus Hof bekamen wir im Derby gegen Höchstädt/Selb einen kleinen Dämpfer. Doch der feste Kern und somit das Rückgrat der Mannschaft trainiert hart und regelmäßig und gleicht somit die teilweise magere Trainingsbeteiligung der restlichen Spielerinnen aus.

Ein starkes Duo. Miroslav Schauer (links) und Sebastian Korzendorfer arbeiten schon seit langen gemeinsam am erfolgreichen Weg der Damen beim TSV Arzberg-Röthenbach.
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Wie steht es um den Kader? Gab es Neuzugänge oder Abgänge?

Sebastian Korzendorfer: Wir konnten mit Kristyna Kuvikova und Nina Geiser zwei Spielerinnen dazugewinnen, hatten aber auch auf der anderen Seite einige Abgänge zu verzeichnen. So spielt Lucie Gitterova gar nicht mehr und Anette Brunner-Greinert, Sophie Zeitler, Lora Päselt und einige U17 Juniorenspielerinnen des SC Arzberg wechselten alle zum VfB Arzberg. Zudem fehlen uns noch eine Reihe von Spielerinnen, wie Katerina Bezvodova, die beruflich verhindert ist, Jana Horna mit einen Kreuzbandriss und Alissa Reiter und Sarah Reiter, die sich für ein halbes Jahr nach Australien verabschiedet haben.

Was ist in der Wintervorbereitung geplant?

Sebastian Korzendorfer:  Nach der erfolgreichen Hinrunde trainieren unsere Damen nun immer montags von 18:00 – 20:00 Uhr in der Halle. Das Training setzt sich aus einer Stunde Kraft und Kondition und Ausdauer und einer Stunde Technik und Spiel zusammen. Ein Trainingslager finden nicht statt, es ist aber eine Teambildungsmaßnahme und ein paar Veranstaltungen zur Stärkung des Teamgeist sind geplant. Ab Januar wird montags in der Halle trainiert und an einem Tag wird außen gejoggt und Ausdauer trainiert. Ab Februar ist dann Training auf Hart- und Kunstrasenplatz zweimal die Woche geplant. Ein Vorbereitungsspiel gegen SV Neusorg II ist im März geplant.

Alissa Reiter (Rot) ist derzeit in Down Under unterwegs und kann ihrer Mannschaft nicht weiterhelfen.
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Welche Personen arbeiten am Erfolg? Wer steht hinter dem Team?

Sebastian Korzendorfer:  Den größten Anteil am sportlichen Erfolg hat Trainer Miro Schauer, der in jeder Trainingseinheit unsere Damen auf ein Neues fordert und fördert. Den organisatorischen Erfolg, beziehungsweise die Planung und Organisation von allem haben Jörg Heinze, Alexandra Heinze, Carsten Kolb und ich. Wir kümmern uns eigentlich um alles, was anfällt - sei es Sponsoren suchen, mit ihnen verhandeln, Trainingsmaterialien besorgen, Verpflegung bei den Spielen, Platz herrichten, Bälle herrichten, mit Spielerinnen reden, oftmals auch die Wogen glätten, die Verwaltung der Facebookseite und alles, was eben noch so im administrativen und zwischenmenschlichen Bereich anfällt.

Wer sind die Führungsspielerinnen der Mannschaft?

Sebastian Korzendorfer: Einen richtigen Leader in der Mannschaft haben wir aktuell leider nicht, würden wir aber megadringend benötigen.

Wie steht der Verein zu seinen erfolgreichen Damen?

Sebastian Korzendorfer: Hinter dem Team steht der Verein und die Vorstandschaft, wir werden respektiert und immer unterstützt. Darauf können wir sehr stolz sein, was wir natürlich auch sind.

Ein Bild aus älteren Zeiten. Die Damen des TSV Arzberg-Röthenbach haben sich kontinuierlich entwickelt und mischen jetzt kräftig mit in der Bezirksliga Ost.
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Was erwartest du dir noch von dieser Saison? Wie schätzt du zum jetzigen Stand die Liga ein?

Sebastian Korzendorfer: Die aktuelle Bezirksliga Ost ist eine richtig starke und qualitativ hochwertige Liga. Jeder kann hier jeden schlagen, was die Liga richtig stark und unkalkulierbar macht, was sehr positiv zu bewerten ist. Um so mehr sind wir mit unseren 18 Punkten mehr als zufrieden, wobei man bei den denkbar knappen Niederlagen in Plankenfels und zu Hause in einem richtig hochwertigen Spiel gegen Oberkotzau noch ein bisschen Pech hatte - diese Spiele hätten wir nicht verlieren müssen. Die Erwartungen an die Rückrunde sind sehr schwer auszudrücken. Unser Ziel ist es ganz klar, die Klasse zu halten. Alles andere ist nur eine Belohnung der Mannschaft, die sie sich durch eine harte und hoffentlich zahlreiche Beteiligung in der Vorbereitung erarbeiten kann. Die Qualität unserer Leute ist definitiv vorhanden. Es gilt nur die Fähigkeiten und Fertigkeiten vieler Spieler zu verbessern und abzurufen. Die Rückrunde wird meiner Meinung nach genau so spannend wie die Hinrunde, durch die Qualität aller Mannschaften kann jeder gegen jeden gewinnen oder verlieren. Ich bin diesbezüglich sehr gespannt und neugierig.

Wie siehst du die Situation im Damenfußball allgemein?
Sebastian Korzendorfer: Der Damenfußball hat sich in den letzten Jahren meiner Meinung nach gut entwickelt. Die Qualität und das Interesse vieler Spielerinnen ist richtig gut. Mit den üblichen Problemen wie Verletzungen, Studium und Familienplanung werden alle Teams zu kämpfen haben. Schwierig ist im ländlichen Bereich die absolut dringende und notwendige Juniorinnenarbeit. Wenn von unten keine Spielerinnen nachkommen, wird es für viele Vereine in unserem Kreis schwierig, in Zukunft genügend Leute zu haben. Ganz traurig finde ich den fehlenden Respekt auf dem Platz. Dadurch, dass wir viele tschechische Spielerinnen haben, wurden wir in der Hinrunde leider mehrmals mit unschönen Szenen und Gesten konfrontiert. Aussagen wie: „Die sollen Deutsch sprechen, denn wir sind hier in Deutschland“, „die scheiß Tschechen“, „ die beleidigen uns auf tschechisch“ sind nicht zu akzeptieren. Leider können nicht alle unserer Spielerinnen deutsch - deshalb sprechen sie und auch unser Trainer öfter in ihrer Muttersprache. Dabei werden keine Spielerinnen beleidigt, es werden taktische Sachen besprochen.“


anpfiff.info bedankt sich für das freundliche Gespräch und wünscht einen schönen und besinnlichen Jahresausklang




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Tabelle Bezirksliga Ost Damen

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
1
9
25:12
21
2
9
18:5
21
10
9
7:23
4
Direkter Vergleich bei Punktgleichheit

Spiele-Bilanz Arzberg-Röth.

Spiele
18
Siege gesamt
11
Heim-Siege
7
Auswärts-Siege
4
Unentschieden
1
Niederlagen gesamt
6
Heim-Niederlagen
2
Auswärts-Niederlagen
4
:0
Zu-Null-Spiele
6
0:
Spiele ohne eigenen Treffer
3

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S
 
 
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