Artikel vom 30.12.2022 06:00 Uhr
In
der U19 Kreisliga Süd sicherte sich die SG FC Tirschenreuth in einer packenden
letzten Partie des Jahres die Herbstmeisterschaft. Nun stehen die
Verantwortlichen vor einer der längsten Winterpausen, haben jedoch einen Plan in der Schublade, die Zeit und die Vorbereitung für die Mission
Bezirksoberliga-Aufstieg zu nutzen. Das, obwohl es vor einem halben Jahr nicht
danach aussah.
Wie
in so vielen Regionen des Spielkreises musste man sich auch im Tirschenreuther Raum
in der Vergangenheit den ein oder anderen Partner suchen, um eben in der
Jugend noch schlagkräftige Mannschaften zusammenzustellen. Gerade durch die geburtenschwachen
Jahrgänge, zieht sich diese Thematik seit Langem hinn. So ging mit dem FC Tirschenreuth,
dem TSV Bärnau, dem ATSV Tirschenreuth und dem FSV Tirschenreuth eine
vierköpfige Spielgemeinschaft in die Spielzeit 2022/23. Dabei lief die Vorbereitung
sicherlich nicht nach den Vorstellungen von Trainer Stefan Engl. Bis zum Saisonstart
absolvierte die Spielgemeinschaft vier Testspiele, die allesamt verloren
gingen. Lediglich zwei Treffer konnten die Engl-Schützlinge in der der
Vorbereitung erzielen, kassierten dafür aber satte 37 Gegentore.
Trainer Stefan Engl (mi.) war beim Topspiel gegen den TSV Waldershof schnell auf Betriebstemperatur.
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Der
Sieg im Spitzenspiel war das Highlight
Doch
die Analyse der Testspiele schien gut gelaufen zu sein. Denn am ersten Spieltag
konnte die junge Mannschaft das Duell gegen den SV Steinmühle nach 0:2-Rückstand noch in einen Sieg drehen. „Dieser Sieg brachte die Wende und den
Glauben an uns, zurück“, freut sich der SG-Trainer noch heute über den
gelungenen Auftaktsieg. Was folgte, waren deutliche Siege gegen den Rest der
Liga. Dabei schlug man die SF Kondrau, die SG SpVgg Wiesau und die SG
Marktredwitz, ohne ein Gegentor zu kassieren. Also das komplette Spiegelbild der
gesamten Vorbereitung. Am letzten Oktoberwochenende stand das Topspiel der
Kreisliga Süd auf dem Programm. Die SG FC Tirschenreuth empfing den, bis dato
ebenso ungeschlagenen TSV Waldershof. „Es war ein echtes Highlight, denn der
Sieger stand als Herbstmeister fest. Zudem waren zahlreiche Zuschauer vor Ort.
Von den Herrenmannschaften, den B-Junioren und die Eltern“, kam Stefan Engl
noch einmal ins Schwärmen. Trotz dem frühen Verletzungs-Aus von Spielmacher Fabian
Pietrzyk, zeigte die Spielgemeinschaft auf allen Positionen ihre beste Saisonleistung.
Siegte am Ende souverän das Gipfeltreffen mit 2:0 und konnte sich als
Halbzeitmeister feiern. Rückblickend sieht Stefan Engl dennoch Verbesserungspotential
bei seinen Schützlingen. „Gerade in den Anfangsphasen treten wir noch zu nervös
auf und brauchen lange, um die Spielkotrolle zu bekommen“, steht schon ein Punkt
auf der Agenda der langen Winterpause.
Im Topspiel war Noah Djelassi (am Ball), wie seine Kollegen, in Bestform.
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Die Mannschaft ist ein echtes Team
Sechs
Monate liegen nun zwischen dem letzten Punktspiel und dem Rückrundenauftakt Ende
April. Diese kommt auf Grund der geringen Ligenstärke zustande. Beide U19-Kreisligen gingen mit nur acht Mannschaften an den Start. Dazu meldete im
Norden bereits nach nur einem Spiel der VfB Moschendorf seine Mannschaft vom
Spielbetrieb ab. „Die wenigen Spiel sind schon ein großer Nachteil. Umso
wichtiger ist ein guter Rhythmus, um durch die Saison zu kommen“, versuchen
Trainer Stefan Engl und die Vereinsverantwortlichen die Unterbrechung mit
vielen Testspielen zu überbrücken. Zudem ist die Teilnahme an einigen
Hallenturnieren im Winter bereits zugesichert. Aber auch fernab des
Sportplatzes hat sich die Mannschaft zu einem richtigen Team geformt. Die
Spielführer organisieren dabei häufig Teamabende, Diskobesuche und Bowlingwettkämpfe.
Diese werden auch meist von der kompletten Mannschaft besucht. Auch die
Trainingseinheiten sind weiterhin bestens besucht und Trainer Stefan Engl
freute sich dabei über Zuwachs. „Wir waren zu Beginn der Saison 14 Spieler.
Mittlerweile sind wir zum Teil schon 17 Akteure bei den Einheiten“. Dabei weiß
auch Engl, wie sehr die Vereine gerade in den geburtenschwachen Jahrgängen um
Spieler ringen. Dennoch hat sich der Übungsleiter mit seinem Team ein klares
Ziel gesetzt. „Wir peilen den Aufstieg in die Bezirksoberliga an. Da die
Mannschaft noch jung ist und in dieser Liga noch viel lernen kann. Dazu kommen
aus der B-Jugend im kommenden Jahr noch einige Talente hinzu, welche bereits in
der Hinrunde ausgeholfen haben“, traut Stefan Engl der Mannschaft den Aufstieg
auch zu. Dabei ist auch für ihn wichtig, dass die Vereine in der
Spielgemeinschaft nicht nur den Erfolg wollen. Sondern eben auch das
Teambuilding in den Vordergrund stellen. Denn wenn Harmonie im Team herrscht,
kommt der Erfolg ganz von allein. „Wenn Fußball wieder Spass macht, spricht
sich das natürlich herum und die Jungs bringen immer neue Spieler mit“, hat der
U19-Coach ein wahres Erfolgskonzept parat.