Artikel vom 17.10.2020 14:00 Uhr
Letztes Jahr holte sich der FC Penzberg die Bayerische Hallenkrone.
Der Bayerische Fußball-Verband (BFV) wird in der Hallensaison 2020/21
keine offiziellen Bayerischen Meisterschaften ausspielen. Einen
entsprechenden Beschluss hat der Verbands-Vorstand jetzt einstimmig
gefasst. Weder bei den Frauen und
Herren, noch bei den Juniorinnen und Junioren.
Von
Sebastian Baumann
/ PM BFV
Der Verbands-Spielausschuss, der Verbands-Jugendausschuss und der
Verbands-Frauen- und Mädchenausschuss waren zuvor in ihren Sitzungen zum
Ergebnis gekommen, auf alle offiziellen Turniere auf Kreis-, Bezirks-
und Verbandsebene zu verzichten.
„Falsches Signal“
„Es wäre das falsche Signal, in
dieser Zeit Großveranstaltungen – und so eine ist unsere flächendeckende
Turnierserie – in geschlossenen Räumen zu organisieren. Den Vereinen in
der Freiluftsaison zu raten, sich möglichst
nicht in der Kabine aufzuhalten und Besprechungen auf dem Platz
abzuhalten, dann aber auf der anderen Seite große Indoor-Events mit bis
zu zwölf Mannschaften und Zuschauern zu organisieren, das passt aktuell
so einfach nicht zusammen. Hinzu kommt, dass das
entsprechend nötige, von staatlicher Seite geforderte Hygienekonzept
mit Lüftungszeiten alle 120 Minuten bei den ohnehin engen Spielplänen
nur sehr schwer umzusetzen wäre. Wir haben bei unseren Entscheidungen
auch den Solidargedanken berücksichtigt. Es gibt
zahlreiche andere Sportarten, die die ohnehin knapp bemessenen
Hallenzeiten nötiger haben, um den Spielbetrieb über die Bühne zu
bekommen, als wir Fußballer, die immerhin im Freien wieder weitgehend
geregelt spielen können“, erklärt Josef Janker, Verbands-Spielleiter
und Vorsitzender der BFV-Hallenfußball-Kommission.
Josef Janker
anpfiff.info
„Die Bayerischen
Hallenmeisterschaften zählen jedes Jahr zu den großen Highlights – für
Spielerinnen und Spieler, aber auch für das Publikum. Für die
Ausrichtervereine macht es aus finanzieller Sicht wenig Sinn, wenn –
neben den weiteren Auflagen – je nach Hallenbeschaffenheit nur 100
bzw. maximal 200 Zuschauer zugelassen werden dürfen. Und wir müssten an
den Hallenkassen zwangsweise Leute wieder nach Hause schicken, sobald
die Kapazität erreicht ist. Schweren Herzens haben
wir uns daher dafür entschieden, in diesem Jahr keine Bayerischen
Hallenmeisterschaften auszuspielen. Das ist uns nicht leichtgefallen,
aber die Gesundheit aller steht aktuell an erster Stelle“, erklärt
Sandra Hofmann, Vorsitzende des Verbands-Frauen- und
Mädchenausschusses.
Futsal-Ligenbetrieb als Alternative
„Wer auf den Fußball in der Halle
nicht verzichten möchte, dem legen wir den Futsal-Ligenbetrieb ans Herz.
Bei nur zwei Teams, einer Partie und weniger Zuschauern als bei den
großen Meisterschaften ist hier auch das Hygienekonzept
für Indoor-Veranstaltungen sehr gut umsetzbar. Und die Hallen werden
statt ganzer Tage auch nur stundenweise belegt, wovon andere
Hallensportarten profitieren“, ergänzt Verbands-Jugendleiter Florian
Weißmann. Alle Vereine haben darüber hinaus natürlich auch
weiterhin die Möglichkeit, private Hallenturniere eigenständig zu
organisieren, sofern die staatlichen Hygienebestimmungen mit den
jeweiligen Örtlichkeiten in Einklang zu bringen sind.