Artikel vom 19.12.2023 19:30 Uhr
In der Landesliga Nord überwintern die Frauen der SpVgg Ebing nach
dem Abstieg auf einem guten 4. Platz. Den hat sich die Elf von Hubert
Richter im Laufe der Saison redlich verdient. Nun vermeldet die
Germania zwar einen Abgang, aber auch zwei wertvolle Neuzugänge, so
dass am ausgegebenen Saisonziel festgehalten werden kann.
Fast ein Jahr lang fiel Caroline Eberth aus. Nach der im Juni 2022
gewonnenen Meisterschaft, kam sie verletzungsbedingt erst im
Saisonendspurt in der Bayernliga im Mai 2023 wieder zu einem
Kurzeinsatz. Natürlich waren große Hoffnung an ihr Comeback
geknüpft und die 35-Jährige sollte tatsächlich so etwas wie das
Spiegelbild der gesamten Mannschaft werden. In den ersten beiden
Partien der noch jungen Spielzeit wartete die Frau mit der
eingebauten Torgarantie, die in 205 Einsätzen oberhalb der
Bezirksoberliga unfassbare 223 Treffer erzielte, noch auf ein eigenes
Tor. Beim unvergesslichen 5:5 beim Schwabthaler SV, bei dem „Abich“
dreimal ausglich, plötzlich selbst 5:4 in Führung ging und am Ende
mit einem Unentschieden die Heimreise antrat, platzte der Knoten in
vielerlei Hinsicht. Caro Eberth erzielte nicht nur ihr erstes
Saisontor, sondern traf gleich dreimal und auch die viel gerühmte
Offensive des Bayernliga-Absteigers nahm von nun an Fahrt auf. Da
zudem die Hintermannschaft in den folgenden vier Partien dreimal die
defensive Null hielt, siegte sich die SpVgg Ebing Schritt für
Schritt aus dem Tabellenkeller. „Wir sind sehr zufrieden, wie es
läuft“, sagt Andreas Eiermann, Sportlicher Leiter am Seestadion,
dessen Team zwischenzeitlich bei fünf Siegen und drei Remis
insgesamt acht Spiele in Folge ohne Niederlage blieb. Lediglich im
letzten Vorrundenspiel erwies sich Ligaprimus 1. FC Nürnberg 2
wieder eine Nummer zu groß, wobei der entscheidende Treffer zur
1:2-Niederlage auch erst in der Schlussminute fiel.
Julia Schuster wird in der Rückrunde wieder in der Offensive für die SpVgg Ebing wirbeln.
anpfiff.info
Eineinhalb Neue
Die SpVgg Ebing hat
sich im neuen, alten Umfeld „Landesliga“ inzwischen bestens
akklimatisiert. Wenn im März die zweite Saisonhälfte beginnt, wird
Laurina Osmani nicht mehr mit an Bord sein. „Ihr Abgang schmerzt.
Sie reißt im defensiven Mittelfeld eine Lücke, da sie immer mit
einer Top-Einstellung vorangegangen ist“, bedauert Eiermann den
Abgang der Führungsspielerin, die es aus beruflichen Gründen gen
Bundeshauptstadt Berlin zieht. Dafür kehrt Julia Schuster zurück.
Die 19-Jährige spielte zuvor zwei Spielzeiten in Ebing und erzielte
in 39 Spielen zehn Tore, ehe es sie in die Regionalliga zu den
Würzburger Kickers zog. Dort konnte sie studienbedingt nicht
regelmäßig trainieren und kam folglich nur sporadisch zum Einsatz.
Da sie ab dem kommenden Frühjahr ein langfristiges Praktikum in
Bamberg absolviert, schließt sie sich wieder der SpVgg an. „Sie
hat jede Menge Qualität und ist für uns auf jeden Fall eine
Verstärkung. Wir schätzen sie sehr und sind total glücklich, dass
sie wieder bei uns ist“, gerät Eiermann über den Transfer
unverhohlen ins Schwärmen. Da zudem Laura Weidner, die Co-Trainerin
fiel nach dem 4. Spieltag verletzungsbedingt aus, vor einer Rückkehr
auf den grünen Rasen steht, sieht sich die SpVgg Ebing auch
personell bestens für die Rückrunde aufgestellt.
Torjägerin für die
Zweite
Darüber hinaus
erhält auch die 2. Mannschaft personellen Zuwachs. Das BOL-Team
blieb nach ordentlichem Beginn in vier Spielen in Folge ohne Punkt
und Tor, ehe es sich zum Jahresabschluss ein gutes 1:1 beim starken
Aufsteiger TSV Arzberg/Röthenbach erkämpfte. Dennoch traf die
Zweite in elf Partien erst elfmal ins Schwarze und stellt damit
nominell die zweitschlechteste Offensive der Liga. Abhilfe schaffen
kann künftig Selina Daminger, die in der Kreis- und Bezirksliga für
den FSV Unterleiterbach in 84 Spielen starke 113 Treffer erzielte.
Die 24-Jährige ist schnell, kommt aus der Tiefe des Raumes und ist
kaltschnäuzig vor dem Tor, so dass mit ihr als Verstärkung der
angestrebte Klassenerhalt möglich sein sollte.
Selina Daminger (li.) zeichnet sich durch enorm viel Zug zum Tor aus.
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Aller guten Dinge
sind drei
Auch mit der dritten
Mannschaft zeigt sich der Sportliche Leiter zufrieden, wenngleich
sich die guten Leistungen noch nicht in Punkten niedergeschlagen
haben. Mit zwei Zählen steht Ebing 3 als Aufsteiger auf dem letzten
Platz in der Bezirksliga. „Wir wollen alle drei Mannschaften
halten, damit nach wie vor alle Mädels, die nach Ebing kommen, hier
auch Fußball spielen können“, so Eiermann, für den auch ein
möglicher Abstieg der Dritten kein Beinbruch wäre. „Die
Entwicklung ist positiv, was auch Trainerin Michelle Schneiderbanger
zu verdanken ist, die den Laden zusammenhält, woraus sich ein guter
Teamgeist entwickelt hat“, ist Andreas Eiermann voll des Lobes und
blickt daher zuversichtlich auf die sportlichen Herausforderungen,
die 2024 auf seine drei Frauen-Teams warten.