Artikel vom 02.04.2023 19:35 Uhr
SPIELTAG AKTUELL Die Frauen der SpVgg Weißenstadt haben den Ausrutscher des Spitzenreiters vom Vortag genutzt und bei einem Nachholspiel in der Hinterhand bis auf zwei Zähler zur SpVgg Ebing 2 aufgeschlossen. Die Entscheidung führte die Rott-Elf im ersten Pflichtspiel unter seiner Regie durch einen Dreierpack unmittelbar nach der Halbzeit herbei.
"Das erste Ziel war, wieder Spaß am Fußball zu haben", sprudelte es aus Isabell Kießling nach dem 4:1-Pflichtsieg bei Schlusslicht SV Wernsdorf heraus. Die Turbulenzen der vergangenen Tage rund um das Ausscheiden des alten Trainers und die Übernahme des bisherigen Co-Trainers gingen nicht spurlos an den jungen Aufsteiger-Damen vorüber. "Jetzt erst Recht" lautete daher das Motto und Weißenstadt nahm von Beginn an das Heft des Handelns in die Hand. Die erste Möglichkeit bot sich bezeichnenderweise Isabell Kießling nach feinem Doppelpass. Die 22-Jährige blühte auf der linken Außenbahn förmlich auf, verschaffte sich laufstark immer wieder Freiräume und wusste diese gezielt zu nutzen. "Es liegt mir, wenn wir über die Außen agieren und ich den nötigen Platz bekomme", so eine bis über beide Ohren strahlende Isabell Kießling nach dem Schlusspfiff einer über weite Strecken einseitigen Partie. Eine Partie, bei der mit einem 1:0 für die Gäste nach einem Treffer durch Spielführerin Swenja Prell (21.) die Seiten gewechselt wurden. "Zu diesem Zeitpunkt hätten wir eigentlich schon höher führen müssen", stellte Kießling unumwunden fest, die dabei wohl nicht nur ihren eigenen Billard-Schuss aus der 35. Minute vor Augen hatte, mit dem sie zunächst die Unterkante der Latte traf, von wo aus das Leder an den Innenpfosten und zurück ins Spielfeld prallte.
Isabell Kießling in ihrem Element: Antrittsschnell kurbelt sie auf der linken Außenbahn das Spiel der eigenen Mannschaft an.
anpfiff.info
Nicht einmal dreißig Sekunden nach Wiederanpfiff stellte die spielfreudige und stets präsente Lea Gesell die Weichen endgültig auf Sieg als sie bei der Ballannahme aufmerksam feststellte, dass Torhüterin Wachter ein Stück zu weit vor ihrem Kasten stand und sie mit dem nächsten Kontakt das Leder gefühlvoll aus gut 20m in die Maschen hob. Ein sehenswerter Treffer, dem Julia Gröbel nur sechs Zeigerumdrehungen später nach maßgenauem Eckball von Anna Schelenz auf ihren Kopf das 3:0 folgen ließ. Nach genau einer Stunde sammelte Schelenz, die zuvor mit zwei Vorlagen brillierte, ihren dritten Scorerpunkt indem sie mit dem vierten Weißenstädter Treffer den Deckel auf einen jederzeit ungefährdeten Sieg machte.
Alle Trümpfe im Titelkampf
"Es sind viele gute Mannschaften in der Liga, demnach werden noch viele schwierige Spiele kommen, in denen man überall Punkte verlieren kann - wir versuchen keine Punkte mehr zu verlieren", so Kießling vielsagend schmunzelnd über den Saisonendspurt, in dem die SpVgg Weißenstadt nominell nun wieder die besten Karten in der Hand hält. In der kommenden Woche bekommen es die Fichtelgebirglerinnen selbst mit dem Spitzenreiterbesieger DJK Teuchatz zu tun und sind nicht erst seit dem 1:1 im Hinspiel von der Stärke des Gegners gewarnt. Isabell Kießling wird auch dann wieder ordentlich Tempo über den linken Flügel machen - weil sie es kann und weil sie mit ihren Aufsteigermädels ein klar fomuliertes Ziel vor Augen hat: "Wir wollen vorne dabei bleiben!"
